Die Vermehrung des Rotdorns ist möglich, aber nicht einfach. Verschiedene Methoden stehen zur Verfügung, welche nicht alle für Anfänger geeignet sind. Mit ein wenig Glück und Fingerspitzengefühl, ist die Vermehrung jedoch erfolgreich.
Vermehrungsmöglichkeiten
Es sind verschiedene Vorgehensweisen möglich, die zum Teil einfach zu bewerkstelligen sind und zum Teil fundiertes Wissen erfordern. Die Möglichkeiten sind:
- die Veredelung
- Aussaat
- Wurzelausläufer
- Stecklinge
Veredelung
Einen Baum zu veredeln, gehört in die Hände eines Fachmanns. Die Aktion erfordert Fachwissen und gärtnerisches Geschick.
In der Regel veredelt man den Rotdorn auf einem Weißdorn. Ein gesunder Rotdornzweig wird zurecht geschnitten und dann unter die gelöste Rinde eines Weißdorns „gepfropft“. Den „Pfropf“ befestigt man durch Umwickeln mit Bast. Es dauert einige Zeit, bis der Rotdornzweig mit dem Weißdorn verwachsen ist.
Aussaat
Rotdorn entwickelt nur äußerst selten Früchte mit Samen. Der Baum wird aufgrund seiner Blütenpracht kultiviert, Früchte sind eigentlich Nebensache. Bei den gefüllten Blüten des Rotdorns wurden die meisten ihrer Staubblätter in Blütenblätter umgewandelt. Daher ist es auch im Handel nur sehr schwer möglich, Rotdornsamen zu kaufen.
Wer dennoch Rotdornsamen bekommen hat, sollte diesen den Winter über trocknen und im Sommer direkt ins Freiland säen. Bis sich allerdings die ersten Austriebe zeigen, kann es einige Zeit dauern. Es ist auch gut möglich, dass kein Austrieb erfolgt, da Rotdornsamen nur eine geringe Keimfähigkeit hat.
Die Wurzelausläufer
Diese gängige Methode ist einfach durchzuführen. Der Rotdorn entwickelt an seinem Standort unterirdische Wurzelausläufer, die irgendwann mit kleinen Trieben ans Licht kommen. Diese kleinen Pflänzchen verbleiben an der Mutterpflanze bis sie eine ungefähre Größe von 15 bis 20 cm erreicht haben. Dann wird der Ausläufer von der Mutterpflanze getrennt, mit kleinem Erdballen ausgegraben und an einem separaten Standort kultiviert.
Stecklingsvermehrung
Die Stecklingsvermehrung ist eine gängige Methode, die beim Rotdorn seltener angewandt wird. Es gibt jedoch einige geglückte Versuche. Bei dieser Version geht man wie folgt vor:
- einen Steckling von ca. 20 cm schneiden
- untere Blätter entfernen
- Steckling in einen Pflanztopf mit Anzuchterde setzen
- gleichmäßig feucht halten, Staunässe vermeiden
- wenn erforderlich, Steckling frostfrei und schattig überwintern
- wenn sich ein Neuaustrieb zeigt oder die Wurzeln aus dem Topf heraus ragen, Steckling umpflanzen
- Steckling im Frühjahr ins Freiland pflanzen