Besonderheiten beim Schneeglöckchen

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Schneeglöckchen stehen unter Naturschutz.

Das Schneeglöckchen ist ein Frühblüher, der bereits den Kindern bekannt ist. Wenn eine Blume ihr Köpfchen durch die dichte Schneedecke reckt, kann es nur das Schneeglöckchen sein. Allgemein gilt es als eine unspektakuläre Blume.

Besonderheiten beim Schneeglöckchen

Was viele nicht wissen, ist, dass das Schneeglöckchen unter Naturschutz steht. Seine Wildform ist so selten geworden, dass die Restbestände geschützt werden müssen. Ein Abpflücken der Blüten, sowie das Ausgraben der Zwiebeln und Einsammeln der Samen sind grundsätzlich verboten. Da die Schneeglöckchen jedoch in vielen Gärten kultiviert werden, ist sicherlich ein Nachbar bereit, seinen Bestand zu teilen. Außerdem gibt es die Möglichkeit, fertige Pflanzen oder Samen im Gartencenter oder im Internet zu erwerben.

Das Schneeglöckchen als Giftpflanze

Eine meist unbekannte Tatsache ist, dass das Schneeglöckchen Giftstoffe enthält. Die Zwiebel enthält sehr viel Amaryllidaceen-Alkaloide, die für Mensch und Tier giftig sind. Blüten, Blätter und Stängel enthalten Tazettin, Galanthamin und Lycorin. All diese Stoffe rufen Vergiftungserscheinungen hervor. Beim Verzehr von Teilen des Schneeglöckchens können bei Mensch und Tier folgende Symptome auftreten:

  • Speichelfluss
  • verenge Pupillen
  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Bauchweh
  • Lähmungserscheinungen

Allerdings wird in der Medizin das im Schneeglöckchen enthaltene Galanthamin bei Herzleiden, Demenzerkrankung und Monatsbeschwerden eingesetzt.

Schneeglöckchen, die besonderen Frühblüher

Fast jeder hat schon einmal beobachtet, dass sich aus einer dicken Schneedecke die Spitzen der Schneeglöckchen hervorschieben. Wie ist dieser Durchbruch der oft vereisten Schneeschicht nur möglich?

Ist der Frost gegen Ende Des Winters nicht mehr so streng und kommen auch frostfreie Tage vor, beginnt das Schneeglöckchen mit dem Austrieb. Die Blume arbeitet unter der Schneeschicht, verbrennt dadurch den Zucker in seiner Zwiebel und erzeugt eine gewisse Wärme. Diese reicht aus, um den Schnee über der Blume zum Schmelzen zu bringen. Das Schmelzwasser bewässert die Zwiebeln, diese treiben kräftig aus. Schon nach kurzer Zeit schiebt sich ein Trieb ans Tageslicht. Das Schneeglöckchen hat daher auch den Namen „Durchstecher“, denn es „durchsticht“ den Schnee.

Besonderheit bei der Vermehrung

Das Schneeglöckchen vermehrt sich nicht nur durch Tochterzwiebeln, sondern auch durch Samen. Die Samenkörner werden von Ameisen in ihre, oft weit entfernten Bauten getragen, wo ein Teil als Nahrung für die Insekten dient, der andere Teil bildet neue Zwiebeln und treibt aus.