Der Samen des Schneeglöckchens

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Nach der Blüte bildet das Schneeglöckchen kleine grüne Samenkapseln

Der letzte Schnee ist noch nicht geschmolzen, da schieben sich die Schneeglöckchen bereits aus der Erde und stimmen mit ihren zarten weißen Glöckchen auf den nahenden Frühling ein. Jede Pflanze besitzt nur eine Blüte, die nach dem Verblühen, für Samen sorgt.

Schneeglöckchensamen

Sie entstehen in der kleinen, grünen Kapselfrucht, welche jede Schneeglöckchenblüte nach dem Verblühen ausbildet. Etwa im April sind die Früchte reif. Wenn die Kapseln aufplatzen, findet man im Inneren zwischen 18 und 36 Samenkörner. Ihre Merkmale:

  • sie sind hellbraun
  • sie haben eine rundliche Form
  • ihre Haut ist glatt
  • die Größe beträgt ungefähr 3,5 mm

Werden die Samen nicht zur Vermehrung benötigt, sollten die Kapselfrüchte bereits nach ihrer Bildung abgeschnitten werden. Das spart der Pflanze Kräfte, die sie in ihrer Zwiebel für die nächste Blütezeit einlagern kann.

Samen für die Vermehrung

Benötigt man Samen für die Vermehrung des Schneeglöckchens, lässt man höchstens ein bis zwei Kapselfrüchte zur Reife kommen. Die Samenkörner sind Kalt- und Dunkelkeimer, das heißt, sie sollten nach der Aussaat für ca. 4 Wochen bei -4 bis +4 Grad Temperatur gelagert werden, nach dem Aussäen werden sie dünn mit Erde bedeckt.

Am einfachsten sät man die Samenkörner direkt nach der Ernte an einem passenden Standort aus und hält die Erde feucht. Die noch vorherrschenden winterlichen Temperaturen sorgen für die bei der Keimung notwendige Kälte. Die Samen können auch die Kältezeit im Kühlschrank verbringen und werden dann in mit Pflanzerde gefüllte Töpfe ausgesät. Auch hier wird die Erde feucht gehalten, Staunässe ist jedoch zu vermeiden. Nach einer Keimzeit von 4 bis 6 Wochen stellt man die Töpfe bis zum Herbst schattig und an einen nicht zu warmen Ort. Im Herbst können die kleinen Pflanzen ins Freiland gesetzt werden. Man sollte die Schneeglöckchen nicht in der Nähe von Nadelgehölzen einpflanzen. Sie vertragen den dort vorherrschenden sauren Boden nicht.

Wenn man sich auf die Selbstaussaat des Schneeglöckchens verlässt, wird man von Ameisen unterstützt. Sie tragen die einzelnen Samenkörner in ihren Bau und fressen den süßen Nährkörper, der an jedem Samenkorn hängt. Die Körner bleiben dann irgendwo liegen und keimen.