Einem Hobbygärtner ist es gleich, ob Jungpflanzen einer Blumensorte im Handel günstig zu haben sind. Er greift voller Vorfreude zu Samen und zieht sich so neuen Nachwuchs heran. Auch die Vermehrung der beliebten Tagetes gelingt auf diesem Wege wunderbar – unter Beachtung einiger Regeln.
Geeigneter Zeitpunkt für die Aussaat
Die aus Mexiko eingewanderte Tagetes ist nicht winterhart. Deswegen ist das Aussäen im Freien erst ab Mitte Mai wirklich sicher. In milden Regionen bzw. milden Jahren auch Ende April. Da die Studentenblume, wie die Tagetes im Volksmund heißt, draußen einjährig bleiben muss, nimmt ihr ein so später Start auch ein Stück ihrer Blütezeit. Das können Sie umgehen, indem Sie die Tagetes ab Ende Februar/Anfang März im Haus vorziehen.
Keimfähige Samen ernten oder kaufen
Die Tagetes ist eine essbare Pflanze, die zudem gegen Schnecken oder zur Bodenverbesserung bei Nematoden eingesetzt werden kann. Die Aussaat des Lichtkeimers darf also ruhig ein paar mehr Pflanzen hervorbringen. Trotzdem genügt es, wenn Sie für die Samengewinnung nur ein paar verblühte Blüten stehen lassen und die restlichen entfernen, damit die Pflanze keine Energie vergeudet.
- Samen im Herbst ernten
- zuvor muss die Blüte komplett vertrocknet sein
- Samen in Papiertüte kühl und trocken lagern
Besitzen Sie noch keine Tagetes, finden Sie Samen in jedem Supermarkt und natürlich in Baumärkten und Gartencentern. Auch auf Saatgut spezialisierte Onlineshops bieten Tagetes Samen an, womöglich sogar von seltenen und interessanten Sorten.
Substrat und Töpfe
Wenn Sie Tagetes im Haus selber ziehen, benötigen Sie eine große Schale für die Aussaat, weil der Ablauf dann praktischer ist. Besorgen Sie auch viele kleinere Töpfchen, um die Keimlinge zu pikieren, weil es ihnen in der Anzuchtschale bald zu eng wird.
Das erste Substrat muss nährstoffarm sein. Nutzen Sie handelsübliche Anzuchterde oder ungedüngte Kokosfasern. Für das Pikieren darf die Erde dann gehaltvoller sein. Mischen Sie Blumenerde mit etwas Sand, um sie durchlässiger zu machen.
Anleitung für das Aussäen der Samen
- Füllen Sie die Anzuchtschale (alternativ auch mehrere kleinere Töpfe) mit Erde und drücken Sie diese leicht an.
- Streuen Sie die Samen darauf gleichmäßig aus und drücken Sie auch diese leicht an.
- Lassen Sie sie unbedeckt oder streuen Sie allenfalls nur wenig Erde darüber, denn sie sind Lichtkeimer.
- Befeuchten Sie die Erde mit einer Sprühflasche. So bleiben die Samen am Platz.
- Stülpen Sie eine durchsichtige Plastiktüte über die Anzuchtschale, um ein feuchtes Gewächshausklima zu erzeugen. Lüften Sie diese jedoch täglich für ein paar Stunden, damit die Erde nicht schimmelt.
- Stellen Sie die Schale an einen 18 bis 20 °C warmen Platz mit viel Licht, jedoch ohne direkte Sonnenstrahlung.
- Halten Sie die Erde durchgehend feucht.
- Wenn sich nach etwa zwei Wochen die Keimlinge zeigen, nutzen Sie keine Abdeckung mehr.
- Sobald die Pflänzchen zwei Blattpaare ausgetrieben haben, sollten Sie sie pikieren. Suchen Sie sich die kräftigsten Exemplare aus und geben Sie jedem ein eigenes Töpfchen.
- Pflegen Sie die Jungpflanzen im Haus weiter, bis mit den Eisheiligen die optimale Pflanzzeit gekommen ist.
Sie können die Studentenblume als Topfpflanze auf dem Balkon kultivieren oder direkt ins Beet pflanzen. Geben Sie ihr aber in beiden Fällen einen vollsonnigen Standort, weil sie dort am schönsten wächst und blüht. Alternativ ist auch lichter Halbschatten akzeptabel.