Tulpen sind mit die bekanntesten Frühlingsblumen, die in Gärten, in Balkonkästen oder auch als Schnittblume in der Vase eine frische und angenehme Stimmung verbreiten. Sind die Blüten verwelkt, werden sie entsorgt. Das ist bei den Zwiebelexemplaren nicht notwendig. Man kann auch Tulpen „ernten“.
Tulpenzwiebeln und Samen ernten
Tulpenliebhaber ist daran gelegen, ihre besonders schönen Tulpensorten zu vermehren. Dazu gehört viel Zeit und einiges an Fachwissen. Wichtig ist zunächst einmal die Erntetechnik. Wenn die Tulpen verblüht sind, beginnt für die Pflanze eine Kräfte zehrende Arbeit. Sie bildet zum einen Samen in ihrem Fruchtknoten und zum anderen werden in der Erde Brutzwiebeln ausgebildet. Für diese anstrengende Phase benötigt die Tulpe alle verfügbaren Nährstoffe, auch die aus den Blättern. Erst wenn die Blätter vollkommen trocken sind, kann man die Tulpenzwiebeln ernten. Dabei geht man wie folgt vor:
- einen trockenen Tag abwarten
- welke Blätter abschneiden
- Boden mit Grabegabel rund um die Zwiebeln lockern
- Zwiebeln vorsichtig aus der Erde holen
- Zwiebeln auf Brutzwiebeln kontrollieren
- diese mit scharfem und desinfiziertem Messer abschneiden
Zwiebeln weiter behandeln
Die Tulpenzwiebeln werden nun gesäubert, gepellt, die langen Wurzeln beigeschnitten und auf faulige oder eventuell angefressene Stellen kontrolliert. Zwiebeln mit Schadstellen sollten entsorgt werden, da sie im nächsten Jahr nicht wieder zufriedenstellend austreiben. Makellose Zwiebeln werden getrocknet und für die Wiederverwendung trocken und dunkel gelagert.
Die kleinen Brutzwiebeln müssen nicht weggeworfen werden. Sie wachsen weiter, wenn sie im Herbst wieder in die Erde gesetzt werden. Irgendwann haben sie die richtige Größe erreicht, sodass sie zur Blüte kommen. Das kann allerdings Jahre dauern.
Samen ernten
Wer von seinen Tulpen Saatgut ernten möchte, lässt die verwelkten Tulpenblüten stehen. Die Fruchtknoten benötigen etwa 8 bis 10 Wochen bis sie reif sind. Nun heißt es gut aufpassen, damit der Reifezeitpunkt nicht verpasst wird. Platzen die Knoten auf, werden die Samen vom Wind verweht. Die erntereife Samenkapsel hat sich bräunlich verfärbt und ist vollkommen trocken. Auch hier sollte ein trockener Tag zum ernten abgewartet werden, damit die Samen nicht feucht sind. Die Kapseln werden abgeschnitten und über einer Schale oder einem Tuch mit den Händen zerrieben. Anschließend werden die dunklen Samen durch mehrfaches Sieben von den anderen Pflanzenresten getrennt.
Anschließend lagert man die Samen bis zur Aussaat an einem dunklen und trockenen Ort.