Der begehrte, farb- und formenreiche Frühblüher ist überall zu finden, in Blumenbeeten im Garten, in Kübeln auf der Terrasse oder dem Balkon. Wer keine Pflanzmöglichkeit hat, verschönert seine Wohnung mit Tulpensträußen. Leider blühen die bunten Schönheiten nicht ewig, man muss sie zur Zeit im Garten zurückschneiden. In der Vase benötigen sie ein wenig Aufmerksamkeit, dann halten die Tulpen bis zu zehn Tagen.
- Warum sind Tulpen zu beschneiden?
Es gibt drei Gründe, Tulpen abzuschneiden:
- als haltbarer Straußfür die Blumenvase
- welke Blüten heraus schneiden zur Verhinderung der Samenbildung
- vor der Einlagerung komplettes oberirdisches Pflanzenmaterial abschneiden
Der Blumenstrauß
Die Tulpen für einen Strauß in der Vase sollten am besten am frühen Morgen geschnitten werden, aber nicht, wenn sie noch nass vom Tau sind. Man wählt kräftige Stängel aus, auf denen noch fest geschlossene Tulpenblüten sitzen, die bereits beginnen, sich zu verfärben und schneidet die Blume tief unten ab. Für die Vase wird noch einmal beschnitten. Dafür nimmt man ein scharfes Messer und schneidet zuerst den weißen Stängel bis ins Grüne ab, dann zusätzlich weitere 5 mm schräg (gerade geht auch) abschneiden. Bei einem schrägen Anschnitt vergrößert man die Fläche, über die die Leitungsbahnen die Tulpe mit Wasser versorgen.
Als nächstes werden die unteren Blätter entfernt, damit die Blütenstängel besser in der Vase Platz haben und nicht soviel Wasser benötigen. Nun kommen die Tulpen in eine, wenn vorhanden, Glasvase, die mit etwa 10 cm Wasser gefüllt ist. In Frage kommen Kugelvasen für kurze, kräftige Tulpen, langstielige, lilienblütige Tulpen kommen in einer schlanken, hohen Vase gut zur Geltung. In der Glasvase ist man immer über den aktuellen Wasserstand informiert. Alle zwei Tage sollte das Wasser gewechselt und die Blumenstängel neu angeschnitten werden.
Verblühte Tulpen zurückschneiden
Tulpen sind Zwiebelpflanzen, die bei richtiger Pflege und Einlagerung viele Jahre mit prachtvoller Blütenschönheit begeistern können. Der Gärtner wird sich selten mit der Zwiebelzucht befassen und keine Samen benötigen. Daher sollten verblühte Tulpenköpfe entfernt werden. Man schneidet den Hauptschaft tief unten ab, lässt aber die Blätter stehen. Das Kräfte zehrende Samenwachstum wird mit dieser Maßnahme unterbunden und die Pflanze kann sich auf die Nährstoffaufnahme in ihrem Speicherorgan konzentrieren, sodass eine neue Blütenbildung im nächsten Jahr erfolgen kann.
Tulpe komplett abschneiden
Nach der Blüte werden Tulpen in zwei Schritten zurückgeschnitten. Als erstes wird die welke Blüte entfernt, um ein unnötiges und Kräfte zehrendes Samenwachstum zu verhindern. Der Rest der Tulpe bleibt erst einmal im Beet. Jetzt beginnt die Tulpe, ihre Kräfte auf die Zwiebel zu richten. Sie holt sich nach der Blüte alle Nährstoffe aus ihren Blättern und lagert sie in ihrem Speicherorgan ein. Damit sorgt sie bereits im Herbst für die Blütenbildung im nächsten Jahr. Wer die Blätter zu früh, also im grünen Zustand abschneidet, nimmt der Tulpe die Nährstoffreserven. Sie wird im nächsten Jahr nicht oder nur unzureichend blühen.
Die optimale Schnittzeit
Der richtige Zeitpunkt, eine Tulpe zu schneiden, lässt sich Zeit:
- sobald die Blüte zu welken beginnt, konzentriert sich die Pflanze auf die Samenbildung, also Blüte zeitnah entfernen
- die Blätter werden langsam weich
- die Blätter vergilben
- die Blätter neigen sich zur Seite
- sobald keine grünen Stellen mehr vorhanden sind, kann das Laub bodennah abgeschnitten werden
Wer die Blätter erst entfernt, wenn sie sich auszupfen lassen oder anfangen zu faulen, geht das Risiko ein, dass sich Fäulnisbakterien in der Zwiebel einnisten. Die Zwiebel würde faulen und wäre für die nächste Tulpensaison verloren. Auch Schädlinge werden von den faulenden Blättern angezogen. Sie können die Zwiebel ebenfalls zerstören.
Wenn die Tulpenblätter noch nicht ganz gelb sind und an ihrem Standort einen unschönen Anblick abgeben, kann man den gesamten Zwiebelhorst vorsichtig ausgraben und an anderer, unauffälliger Stelle bis zur völligen Welke wieder eingraben.
Wildtulpen-Wiese mähen statt schneiden
In vielen Gärten werden üppige Blumenwiesen mit Wildtulpen angelegt, die besonders pflegeleicht sind. Hat man die Wildtulpenzwiebeln erst einmal im Boden, möchten sie sich ungestört entwickeln und vermehren. Dies geschieht durch Brutzwiebeln und durch Samen. Den Aufwand, hier Verblühtes zu beschneiden, kann man sich sparen. Am einfachsten ist es, zu warten, bis alle Tulpen verwelkt und die Blätter abgestorben sind. Dann wird auf höchster Schnittstufe gemäht, um die höher liegenden Zwiebeln nicht aus der Erde zu ziehen.
Fehler beim Tulpenschnitt zusammengefasst
Tulpen verlieren Nährstoffe, wenn verwelkte Blüten zu lange auf den Stängeln verbleiben. Sobald die Blüte verblasst und verfällt, wird sie geschnitten, um eine unerwünschte Samenproduktion zu vermeiden. Erfolgt kein Schnitt, wird die Tulpe nicht mehr blühen.
Wer grüne Blätter abschneidet, entzieht der Tulpenzwiebel wichtige Nährstoffe, sie wird keine neue Blüte bilden. Blätter werden daher erst bodennah geschnitten, wenn sie komplett gelb sind.
Werden Schnitttulpen nicht angeschnitten, wird ihre Haltbarkeit enorm verkürzt. Bevor die Blumen in die Vase kommen, Stiele anschneiden, ebenso bei jedem Wasserwechsel.
