Jedes Jahr im Frühjahr erhält der Giftnotruf vermehrt Hilferufe, da Sammler nach dem Verzehr von Bärlauch über Unwohlsein und Schmerzen klagen. Oft steckt eine Verwechslung des Waldknoblauchs mit seinen giftigen Doppelgängern vor, zu denen auch der Gefleckte Aronstab (Arum maculatum) gehört. So unterscheiden Sie die beiden Arten.
Woran kann man Aronstab und Bärlauch unterscheiden?
Die Blätter von Aronstab und Bärlauch lassen sich nur verwechseln, so lange die Aronstabblätter jung sind. Achten Sie vor allem auf die Position der Blattnerven: Diese sind beim Bärlauch parallel zueinander, beim Aronstab hingegen unregelmäßig geformt. Ältere Aronstabblätter haben eine Pfeilform und sind so leichter zu unterscheiden.
Worin unterscheidet sich der Aronstab von Bärlauch?
Typisch für den Aronstab sind außerdem diese Merkmale, anhand derer Sie ihn von Bärlauch unterscheiden können:
- breitere Blätter
- netzförmige, gut erkennbare Blattnerven
- Blattunterseite deutlich heller gefärbt als Blattoberseite
Junge Blätter des Aronstabs sind recht leicht mit denen des Bärlauchs zu verwechseln, zumal die Pflanzen an ähnlichen Standorten wachsen. Allerdings sind Aronstabblätter auch jung etwas breiter, entwickeln dann später die typische Pfeilform und die dunklen Blattflecken. Zwischen April und Mai blüht der Aronstab, ergo etwas früher als Bärlauch. Die Blüten bestehen aus einem Blütenkolben, der von einem grünlichen Hochblatt umgeben ist. Das Rhizom des Aronstabs ist etwa walnussgroß und knollig.
Wie unterscheidet sich Bärlauch vom Aronstab?
Bärlauchblätter erkennen Sie hingegen an diesen Merkmalen:
- schmale, schlanke Blätter
- parallel verlaufende, kaum sichtbare Blattnerven
- deutlich ausgeprägte Mittelrippe
- dreikantiger Blattstiel
- deutlicher Geruch nach Knoblauch
Die Zwiebel ist sehr schlank und länglich geformt. Zudem lassen sich Aronstab- und Bärlauchblatt gut unterscheiden, sobald die Blüte eingesetzt hat: Die Blüten des Bärlauchs erscheinen für gewöhnlich zwischen Ende April und Anfang Mai. Die Einzelblüten sind klein, weiß, sternförmig und mit bis zu 20 weiteren Blüten zu einer Blütenkugel gruppiert. Auf diese Weise können Sie Bärlauch übrigens nicht nur vom Aronstab, sondern auch vom ebenfalls giftigen Maiglöckchen unterscheiden.
Was passiert, wenn man versehentlich Aronstabblätter isst?
Der Gefleckte Aronstab (Arum maculatum) sollte auf keinen Fall gegessen werden, da sämtliche Pflanzenteile stark giftig sind – übrigens wie alle Aronstabgewächse. Die Pflanze enthält vor allem Giftstoffe wie zyanogene Glykoside, Saponine sowie Aroin. Weitere giftige Inhaltsstoffe sind noch weitestgehend unbekannt. Bei Verzehr können diese Symptome auftreten:
- Magen- und Darmprobleme
- z. B. Durchfall und Erbrechen, Übelkeit, Krämpfe
- Schwindel und Kreislaufprobleme
- selten Koma
Außerdem wirken die Inhaltsstoffe des Aronstabs auf die Schleimhäute, weshalb beim Verzehr vor allem die Mundschleimhäute anschwellen und sich entzünden können. Dies ist von brennenden Schmerzen begleitet. Im Falle eines Verdachts auf Vergiftung suchen Sie sofort einen Arzt auf oder rufen den Giftnotruf.
Tipp: Mit welchen Pflanzen kann man Bärlauch noch verwechseln?
Vorsicht beim Sammeln von Bärlauch ist zudem geboten, da die Pflanze auch sehr leicht mit den ebenfalls giftigen Maiglöckchen sowie der tödlich giftigen Herbstzeitlosen zu verwechseln ist. Hier gilt es, die Unterschiede zwischen den Pflanzen genau zu studieren und beim Sammeln ein Bestimmungsbuch mit Bildern mit sich zu führen.