Giersch erfolgreich vernichten: So entfernen Sie das Unkraut

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Giersch sollte regelmäßig bekämpft werden.

Der Giersch trägt den botanischen Namen „Aegopodium podagraria“ und zählt neben der Ackerwinder, der Quecke und dem Ackerschachtelhalm zu den hartnäckigsten Unkräutern deutscher Gärten. Hauptsächlich in Dauerbepflanzungen vorkommend macht er unter anderem den dortigen Stauden das Leben schwer. Er ist schwierig zu bekämpfen, da sich der Giersch selbst aussät und zudem auch über unterirdische Rhizome verbreitet. Wir zeigen Ihnen, was wirklich zur Bekämpfung des unliebsamen Unkrauts hilft.

Goldene Grundregel: Giersch regelmäßig abhacken

Um möglichst kein Gift oder keine Chemie in Form von Spritzmittel, Herbizid & Co. verwenden zu müssen, sollten Sie stets konsequent und präventiv gegen den Giersch vorgehen. Dazu gehört auch, dass sie jede Gierschkolonie im Rasen – und möge sie noch so klein sein – konsequent bekämpfen.

Tun Sie dies, indem Sie die Pflanzen mehrmals in der Saison mit einer Hacke auf Höhe des Bodens abschlagen. So schwächen Sie das Unkraut und der parasitartige Pflanzenteppich bekommt von Mal zu Mal größere Lücken. Diese Methode ist zwar langwierig und mühsam – Giersche haben selbst nach Jahren noch Kraft genug, um an einigen Stellen erneut auszutreiben – und dennoch ist sie langfristig gesehen sehr wirksam.

Alternativ bei humusreichen Substraten: Rhizome mit einer Grabegabel beseitigen

Haben Sie lockere, humose Böden in Ihrem Garten, sollten Sie das Roden der dichten Wurzeln als Methode anwenden, da sie bei dieser Bodenbeschaffenheit als weitaus effizienter gilt. Bei dieser Maßnahme arbeiten Sie sich schrittweise mit der Grabegabel durch Ihren Garten. Das Rhizomgeflecht des Giersch sollten Sie während des Grabens sorgfältig aussieben und entfernen.

Achten Sie penibel darauf, dass keine Reste der Kriechtriebe im Erdboden zurückbleiben, da aus diesen Wurzelwerken schnell neue Pflanzen entstehen können. Sie sollten außerdem einen mit Giersch überwucherten Boden niemals umgraben: Denn durch das Abstechen werden die Rhizome zum Wuchs angeregt und das Unkraut erobert sich das verloren geglaubte Territorium schnell wieder zurück.

Experten-Tipp: Es ist wichtig, dass Sie die Giersch-Rhizome niemals einfach auf Ihren Kompost entsorgen. Denn dort kann das Geflecht schnell weiterwachsen und neue Pflänzchen entwickeln. Besser ist es, wenn Sie die Pflanzenreste zunächst einige Tage in der Sonne austrocknen lassen.

Nachhaltiger Unkrautvernichter: Giersch mit Vlies oder Pappe ersticken

Wächst bei Ihnen der Giersch auf relativ unbepflanzten Flächen bzw. unter größeren Gehölzen, ist es relativ simpel das wuchernde Unkraut loswerden zu können. Denn hier können Sie den kompletten, vom Giersch befallenen Boden mit einer Schicht aus dicker Pappe und einer anschließenden zweiten Schicht gehäckselter Rinde mulchen (letztere Schicht: ca. 10 Zentimeter dick).

In der Regel ist die Pappe nach einem Jahr, allerspätestens 2 Jahren vollständig verrottet und auch sämtliche Rhizome des Giersch sind abgestorben. Allerdings müssen Sie dennoch ein wachsames Auge auf die behandelte Fläche werfen: Selbst nach mehreren Jahren bleiben die Giersch-Samen keimfähig. Professionelle Gärtner empfehlen daher – gerade für eine dauerhafte Beetabdeckung – ein Unkrautvlies aus Kunststoff.

Experten-Tipp: Das Unkrautvlies können Sie natürlich auch mit Rindenmulch kaschieren und Ihr Beet dennoch bepflanzen. Dazu schneiden Sie lediglich kleine Schlitze in das Vlies und setzen dort Rosengewächse oder Stauden ein.

Natürlicher Unkrautvernichter: Alleskönner Kartoffel

Gärtner, die einige Jahre Beet-Erfahrungen haben, schwören auf die Kartoffel als besonders effiziente und gleichzeitig natürliche Waffe gegen das hartnäckige Unkraut. Da die Kartoffelpflanzen mit ihren dichten Blattwerken den Boden beschatten, kann sich der Giersch darunter nicht gut entwickeln. Gleichzeitig macht das Wurzelgemüse dem Unkraut Nährstoffe und Wasser streitig.

Experten-Tipp: Vorallem, wenn Sie einen neuen Garten auf einem Neubaugrundstück anlegen möchten, ist eine einjährige Kartoffelkultur durchaus ratsam: Diese unterdrückt verschiedene Unkräuter und lockert gleichzeitig den Boden.

Wenn nichts mehr hilft: Herbizide als Notlösung

Erst nachdem alle Maßnahmen der Gierschbekämpfung bei Ihnen nicht fruchten konnten, können Sie bei massiven Problemen über einen Einsatz von chemischen Herbiziden nachdenken. Heutzutage gibt es sogar ein moderat umweltverträgliches Präparat, welches Problemunkräuter wie den Giersch nachhaltig und wirksam vertreibt: „Finalsan GierschFrei“ sollte nach Angabenn des Herstellers im Abstand von ca. 2-3 Wochen zweimal angewendet werden.

Aber Achtung: Herbizide lassen sich nur sinnvoll unter Gehölzbepflanzungen einsetzen. Denn bei Mischpflanzungen oder Staudenbeeten schädigt eine flächendeckende Behandlung gleichzeitig alle anderen Pflanzen mit.

Aus diesem Grund bleibt bei Staudenbeeten meist nur die Lösung einer kompletten Neuanlage: Nehmen Sie im Frühjahr oder Herbst alle Stauden heraus, teilen deren Wurzelstöcke und entfernen alle Giersch-Rhizome gründlich. Wenn Sie die Beetfläche sorgfältig von dem Unkraut befreit haben, können Sie abschließend die Stauden wieder in das gesäuberte Substrat setzen.

Schon gewusst? – Unkraut ist nicht gleich Unkraut

Es gibt den Giersch auch in einer Zierform mit sogenanntem „panaschierten“ Laub. Diese wird meist als Bodendecker unter Gehölze gepflanzt (z.B. die Sorte ‚Variegata‘). Die Zierform ist dekorativ und nicht so wuchsfreudig wie Ihre wilde Pflanzenkollegin. Daher deckt sie den Erdboden bei eingeschränktem Wachstum optimal ab und unterdrückt gleichzeitig andere, unkontrolliert wachsende Unkräuter.