Beifuß, wissenschaftlich Artemisia vulgaris, ist ein hierzulande wenig genutztes Würzkraut. Das sollte sich schleunigst ändern, denn es hat reichlich Aromastoffe zu bieten! Damit diese das Essen aufpeppen und nicht ruinieren, muss der richtige Moment für die Ernte abgepasst werden. Dabei hilft ein Blick auf seine Blütenknospen.
Die richtige Erntezeit für Beifuß
Die Blütezeit von Beifuß startet etwa Ende Juni. Bis dahin sollte die Ernte stattgefunden haben. Kurz vor der Blüte ist das Kraut am aromatischsten. Sobald sich die Knospen öffnen, wird die Pflanze zunehmend bitterer. Mit den intensiven Bitterstoffen schützt sie sich vor Fressfeinden, da diese ansonsten ihre Vermehrung beeinträchtigen können. Dadurch bekommt sie aber auch einen Geschmack, der selbst für Menschen, die Bitterstoffe lieben, nicht mehr genießbar ist.
Werfen Sie einen nahen Blick auf die Pflanze, um sicher zu erkennen, ob der Beifuß bereits aufgeblüht ist. Denn flüchtig betrachtet unterscheiden sich geschlossene Knospen und geöffnete Blüten nur geringfügig.
So wird Beifuß richtig geerntet
Niemand muss Beifuß anbauen, um ihn als Würzkraut nutzen zu können, wenngleich auch das möglich ist. Er wächst in der freien Natur und darf gesammelt werden. Die Wahrscheinlichkeit ist am größten, ihn am Wegrand oder auf einem steinigen Schuttplatz zu entdecken. Wählen Sie Pflanzen aus, die keinen Straßenabgasen ausgesetzt sind. Auch ansonsten sollte der Beifuß nicht verschmutzt sein. Denn je gründlicher er gereinigt werden muss, desto mehr Aromastoffe wird er verlieren.
- Haupterntezeit ist von Mai bis Anfang Juli
- Triebe mit noch geschlossenen Blütenköpfen auswählen
- sie sollten frei von Verunreinigungen sein
- die obersten 20-30 cm abschneiden
Hinweis:
Beifuß kann von Sammellaien leicht mit Wermut verwechselt werden. Achten Sie auf eine weiße, flaumige Behaarung auf der Blattunterseite, die den Beifuß auszeichnet. Eine Verwechslung ist aber nicht so gravierend, denn Wermut wird ebenfalls als bitteres und gesundes Kraut verwendet.
Wurzeln und Samen ernten
Spätherbst ist die Erntezeit für Wurzeln und Samen, denn auch diese lassen sich fürs eigene Wohl verwenden. Wer sich näher damit befassen möchte, wird in der einschlägigen Literatur über Wild- und Heilkräuter sicher Interessantes darüber finden.
Erntegut für später trocknen
Fettreiche Speisen werden durch Beifuß bekömmlicher. Doch dafür genügen in der Regel nur wenige Blättchen. Es lohnt sich nicht, allein deswegen auf die große Sammeltour zu gehen. Eine üppige Ernte macht dennoch Sinn, weil sich Beifuß leicht trocknen lässt und dabei kaum Würzkraft einbüßt. Mehrere Triebe werden zu Sträußchen zusammengebunden und an einem trockenen und schattigen Platz kopfüber getrocknet.