Da der Buchsbaum sehr langsam wächst, hat jeder Zentimeter seinen Preis. Im Handel haben Sie daher die Wahl: Entweder Sie kaufen möglichst kleine Bäumchen oder Sie greifen tief in die Tasche. Verfügen Sie über einen langen Atem, dann vermehren Sie dieses immergrüne Gewächs einfach daheim.
Buchs aus Samen ziehen
Der Buchsbaum, wissenschaftlich Buxus, lässt sich aus Samen ziehen. Doch Samen können nur von älteren Exemplaren geerntet werden und lassen sich mit der Keimung bis zu sechs Monate Zeit. Diese Methode ist nur für experimentierfreudige Gärtner, denen es nicht auf schnelle Ergebnisse ankommt. Einen Vorteil hat die Samenvermehrung allerdings: Die Sämlinge bilden tieferreichende Pfahlwurzeln, so dass diese Buchsbäume später weniger unter Trockenheit leiden werden.
Größere Exemplare teilen
Buchsbäume, die mehr als zehn Jahre alt sind und ein reichverzweigtes Wurzelwerk gebildet haben, können im Spätsommermonat September oder im Frühjahr durch Teilung vermehrt werden.
- Wurzelballen mit Spaten ausgraben
- mit einem Radius, der der Baumhöhe entspricht
- Buchs mit Grabegabel aus dem Pflanzloch holen, auf feste Unterlage legen
- eine Säge oder Spaten reinigen und desinfizieren
- Wurzelstock damit zerteilen
- an jedem Teilstück sollte zwei bis drei Triebe bleiben
- an einen halbschattigen bis schattigen Standort pflanzen
Die Chancen für ein kräftiges Wurzelwachstum sind wesentlich größer, wenn Sie jedes Teilstück zunächst in einen Topf mit kalkhaltiger Erde pflanzen. Hat das Wurzelwerk deutlich an Umfang zugenommen, können die Neupflanzen an die vorgesehenen Standorte gepflanzt werden.
So schneiden Sie Stecklinge richtig
Vermeiden Sie es nach Möglichkeit Ableger zu schneiden, obwohl auch das möglich ist. Viel besser wurzeln sogenannte Risslinge an. Diese sollten Sie im Hochsommer, etwa von Juli bis August, von einem kräftigen, gesunden Buchs gewinnen. Im Prinzip können Sie den immergrünen Buchs aber auch ganzjährig durch Stecklinge selber ziehen.
- Schneiden Sie einen kräftigen Trieb, der viele verzweigte Seitentriebe hat. Diese sollten mindestens zwei Jahre alt sein, da sie sonst faulen statt anzuwurzeln. Die Mindestlänge liegt bei 10 cm. Noch besser sind 20-30 cm langen Seitentriebe, um das langsame Wachstumstempo etwas zu kompensieren.
- Reißen Sie die Seitentriebe mit einem Ruck ab. An jedem Seitentrieb sollte der Astring verbleiben.
- Kürzen Sie die langen Zungen der Astringe mit der Schere ein.
- Befreien Sie das untere Drittel jedes Stecklings von allen Blättern.
- Behandeln Sie die Enden mit einem Bewurzelungshormon.
- Kürzen Sie die Triebspitzen um ein Drittel ein.
Stecklinge bewurzeln
Sind die Stecklinge größer und innerhalb der optimalen Zeit geschnitten worden, dürfen Sie sie direkt im Gartenbeet bewurzeln.
- Erde gut auflockern und mit Kompost anreichern
- Stecklinge jeweils einen Drittel tief in die Erde stecken
- Beet wässern, danach Erde durchgehend leicht feucht halten
- im Herbst mit Reisig abdecken
- insbesondere an sonnigen oder windigen Standorten
- erst im Frühjahr umpflanzen
Behalten Sie beim Gießen Augenmaß, denn Staunässe kann schnell zu Fäulnis führen! Auch sollten die Blätter keinen Bodenkontakt haben, um das Risiko für Pilzinfektionen zu senken.
Unter ungünstigen Bedingungen Minigewächshaus nutzen
Manchmal stehen nur sehr kurze Stecklinge zur Verfügung oder sie wurden nicht im Hochsommer geschnitten. Lassen Sie sie in einem Minigewächshaus mit Anzuchterde anwurzeln. Im Sommer kann das Gewächshaus draußen im Schatten stehen, im Winter im frostfreien Haus. Pflanzen Sie auch diese Jungpflanzen erst im Frühjahr aus.