Für die Vermehrung der Passiflora in Form einer eigenen Anzucht stehen Ihnen vor allem zwei Methoden zur Verfügung: die Verwendung von Samen oder von Stecklingen. Während das Züchten mittels Samen eher aufwändig ist und vielfach einem Lotteriespiel gleicht, ist die Vermehrung durch Stecklinge nicht nur deutlich einfacher, sondern auch sehr viel erfolgversprechender.
Von Hand befruchten
Wenn Sie gleichwohl die Herausforderung suchen und Ihre Passionsblume durch die Verwendung von Samen vermehren möchten, müssen Sie zunächst dafür sorgen, dass Ihre Pflanze Früchte trägt. Hierzu ist meist eine von Hand vorgenommene Befruchtung notwendig, indem Sie mit einem Pinsel die Pollen der Blüte einer Pflanze auf die Blüte einer anderen Pflanze übertragen.
Samen gewinnen
Sollten sich nach der Blüte dann tatsächlich Früchte gebildet haben, gewinnen und verarbeiten Sie die Samen wie folgt:
- Trennen Sie die Samen aus dem Fruchtfleisch
- Reinigen Sie diese gründlich
- Füllen Sie kleine Anzuchttöpfe mit Kokossubtrat
- Drücken Sie die Samen leicht in das Substrat hinein (Passionsblumen sind Lichtkeimer!)
- Befeuchten Sie Erde und Samen regelmäßig
- Sorgen Sie für konstant warme Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad
Dann brauchen Sie vor allem viel Geduld, da sich Passiflora mit der Keimung oftmals viel Zeit lassen.
Stecklinge verwenden
Deutlich einfacher gestaltet sich die Vermehrung dann, wenn Sie Stecklinge benutzen. Hierzu suchen Sie sich einen oder mehrere Seitentriebe von etwa 20 Zentimetern Länge. Diese sollten keine Blütenknospen, nicht mehr als drei Blätter und keine braunen Stellen oder Schädlingsbefall aufweisen. Zur Abtrennung direkt am Stängel verwenden Sie zuvor desinfiziertes Schnittwerkzeug, um das Risiko eines Befalls mit Schimmel oder Krankheiten möglichst gering zu halten. Anschließend tunken Sie das Schnittende in Bewurzelungspulver und stecken dieses dann in einen Topf mit Anzuchterde oder Kakteenerde. Wichtig ist auch bei der Verwendung von Stecklingen, dass die Töpfe an einem warmen Ort aufgestellt werden.