Da das Ziehen von Kamelien nicht ganz einfach ist, werden in der Regel fertige Pflanzen gekauft. Es besteht jedoch die Möglichkeit, die Pflanzen aus Stecklinge oder Samen selbst zu ziehen. Allerdings brauchen Sie für beide Methoden Geduld.
Unterschied zwischen Samen und Stecklingen
Neben der Vorgehensweise besteht ein weiterer entscheidender Unterschied zwischen diesen beiden Vermehrungsarten. Bei Stecklingen handelt es sich um eine vegetative Form der Vermehrung, dass bedeutet, dass Mutter und Nachwuchs identisch sind. Werden die neuen Kamelien hingegen aus den Samen der Mutterpflanze gezogen, handelt es sich um eine generative Art des Vermehrens. In diesem Fall müssen Mutter und Töchter nicht identisch sein. Das Ergebnis birgt also eine gewisse Überraschung in sich.
Substrat
Um den hohen Ansprüchen von Samen und Stecklingen an das Substrat genüge zu tun, wird von Experten Seramis als idealer Boden empfohlen. Denn die Kügelchen
- speichern Feuchtigkeit,
- sind luftdurchlässig und
- steril.
Stecklingsvermehrung
Kopf- oder Teilstecklinge schneiden Sie am besten Ende Juni, wenn sich die Kamelie in der Ruhephase befindet. Geschnitten wird immer unterhalb eines Blattansatzes. Das zugehörige Blatt können Sie entfernen.
Bevor sie die Stecklinge in Seramis setzen, sollten Sie sie in ein Antipilzmittel tauchen. Eine Wärmeplatte sorgt für Wärme von unten, eine Plastikhaube für ausreichende Luftfeuchtigkeit. Außerdem sollten Sie eine Lampe mit 1.000 Lux oberhalb der Stecklinge anbringen und diese mindestens 16 Stunden pro Tag leuchten lassen. Das Substrat wird gleichmäßig feucht gehalten.
Das Anwurzeln der Stecklinge kann mehrere Tag oder Monate dauern. Stabil sind die bewurzelten Kamelien erst nach einem Jahr. Deshalb brauchen sie viel Aufmerksamkeit.
Vermehrung aus Samen
Bei der Vermehrung mit Samen ist es wichtig, dass Sie die Samen zum Keimen mit dem Auge nach unten in das Substrat legen. Halten Sie es feucht und warten Sie, bis Sie kleine Vorblätter sehen. Dies kann bis zu sechs Monate dauern. Nun wird die Wurzel gekürzt. Anschließend setzen Sie die Pflanzen wieder in Seramis und kultivieren sie wie Stecklinge.
