Die 7 beliebtesten einheimischen Sträucher + 1 Geheimtipp

Da sie zahlreichen Lebewesen Unterschlupf und Nahrung bieten, sind autochthone Gehölzen auch im Garten ökologisch bedeutend. Wir stellen Ihnen die sieben beliebtesten, einheimischen Sträucher vor und verraten Ihnen unseren Geheimtipp.



1. Europäische Stechpalme (Ilex aquifolium)

Europäische Stechpalme

Wie Funde belegen, war die Europäische Stechpalme bereits vor drei bis zehn Millionen Jahren in den unseren Breiten heimisch. Der Blattrand ihres derben Laubes ist stachelbewehrt, was die Pflanze vor übermäßigem Tierfraß schützt. Im Mai bis Juni bildet der Strauch weiße, angenehm duftende Doldenblüten, die bei Insekten sehr beliebt sind. Aus ihnen entwickeln sich dicht an dicht stehende, etwa einen Zentimeter große, leuchtend rote Steinfrüchte. Achtung: Diese sind giftig und dürfen wie alle Pflanzenteile der Stechpalme keinesfalls verzehrt werden.

2. Gewöhnliche Hasel, Gemeine Haselnuss (Corylus avellana)

Gewöhnliche Hasel, Gemeine Haselnuss
Die seit der letzten Eiszeit in unseren Breiten heimische Haselnuss gedeiht überwiegend in lichten Wäldern, macht sich aber auch im naturnah gestalteten Garten gut. Der drei bis sechs Meter hohe Strauch besteht aus mehreren, reich verzweigten Stämmen. Die Blätter mit dem charakteristisch gesägten Rand sind saftig grün gefärbt und zeigen im Herbst eine wundervoll gelbe Färbung. Die weithin sichtbaren, männlichen Kätzchenblüten sowie die unscheinbaren weiblichen Blüten erscheinen häufig schon Ende Januar. Aus ihnen entwickeln sich einsamige Nussfrüchte, die sehr aromatisch schmecken.

3. Blutroter Hartriegel (Cornus sanguinea)

Blutroter Hartriegel
Da er ganzjährig hübsch anzusehen ist, erfreut sich dieser vier bis sechs Meter hohe, einheimische Strauch auch als Ziergehölz großer Beliebtheit. Selbst wenn im Winter das schmückende Laub abgefallen ist, setzt er durch seine leuchtend roten Zweige attraktive Akzente. Von Mai bis Juni schmückt sich das Gehölz mit strahlend weißen Blütenkronen, die sich stark von den dunkelgrünen, leicht behaarten Blättern abheben. Die hieraus entstehenden fast schwarzen Früchte sind bei Vögeln sehr gefragt.

4. Kornelkirsche (Cornus mas)

Kornelkirsche
Dieser Großstrauch bildet essbare, dunkelrote Steinfrüchte, die voll ausgereift ein wundervoll säuerlich-herbes Aroma haben. Bereits ab Ende Februar, noch vor dem Laubaustrieb, locken die leuchtend gelben Doldenblüten der Kornelkirsche unzählige Insekten an. Durch die sich bis zu vier Wochen haltenden Blütenstände lässt sich der Busch auch von Laien im Frühling zweifelsfrei bestimmen. Das dunkelgrüne Laub mit dem gewellten Rand verfärbt sich im Herbst teilweise gelb oder orange.



5. Weißdorn (Crataegus)

Weißdorn
In Deutschland sind zwei Weißdornarten heimisch: Der Eingriffelige (Crataegus monogyna) sowie der Zweigriffelige Weißdorn (Crataegus laevigata). Der Name der Sträucher weist schon auf das wichtigste Unterscheidungsmerkmal, die Anzahl der Blütengriffel hin. Weißdorn blüht von Mai bis Juni so überreich, dass die Blätter der Gehölze nahezu vollständig unter einer hellen, angenehm duftenden Blütenwolke verschwinden. In dieser Zeit wird der Busch ununterbrochen von Bienen, Hummeln und Schmetterlingen umschwärmt. Die dornige Krone nutzen viele Vögel gerne als sicheren Nistplatz.

6. Europäische Eibe (Taxus baccata)

Europäische Eibe
Schon seit 150 Millionen Jahren wächst die Europäische Eibe in Deutschland und ist somit die älteste, hier gedeihende Baumart. Im Hausgarten und in Grünanlagen lässt sie sich sehr vielseitig einsetzen, denn sie kann problemlos als Formschnittgehölz, Hecke oder Solitärstrauch kultiviert werden. Der Busch mit den dunkelgrünen Nadeln bildet keine Zapfen, sondern Früchte, die wie leuchtend rote Beeren aussehen. Im Gegensatz zu allen anderen Pflanzenteilen, die stark giftig sind, ist die Samenhülle sogar essbar.

7. Gewöhnliche Felsenbirne (Amelanchier ovalis)

Gewöhnliche Felsenbirne
Durch den schirmartigen Wuchs können Sie mit diesem einheimischen Strauch interessante Strukturen in den Garten bringen. Da sie ein Herzwurzler ist, macht die Gewöhnliche Felsenbirne anderen Pflanzen kaum Konkurrenz. Bereits im Frühjahr verzaubert sie mit ihrem weißen, aromatisch duftenden Blütenschmuck, der auch bei Insekten ausgesprochen beliebt ist. Bis zum Herbst entwickeln sich daraus nur etwa erbsengroße, blauschwarze Apfelfrüchte, die essbar sind. Das ovale Laub besticht durch eine spektakuläre Herbstfärbung, die alle Töne von leuchtendem Orange bis Scharlachrot umfasst.

Geheimtipp: Europäisches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)

Europäisches Pfaffenhütchen
Aus dem feinporigen zähen Holz dieses Strauches wurden früher Orgelpfeifen, Stricknadeln und Schusternägel hergestellt. Dieser mehrstämmig wachsende Busch hat aber auch ökologisch große Bedeutung, denn die unscheinbaren Blüten sind nektarreich und dienen Bienen, Schwebfliegen und Ameisen als wertvolle Nahrung. Aus ihnen entwickeln sich die sehr hübschen Früchte des Pfaffenhütchens, die der Kopfbedeckung von katholischen Kardinälen ähneln und namensgebend für das Gehölz waren. Das ansonsten eher unauffällig, ovale Laub verfärbt sich im Herbst spektakulär karminrot. Wie alle Pflanzenteile ist es giftig.



Häufig gestellte Fragen

Welches sind die beliebtesten einheimischen Sträucher?

Zu den beliebtesten einheimischen Sträuchern zählen unter anderem Haselnuss, Kornelkirsche und Weißdorn. Die Beschreibung aller Pflanzen finden Sie in unserer Übersicht.

Was macht einheimische Sträucher ökologisch so wertvoll?

Diese Sträucher sind Lebensraum für eine Vielzahl von Insekten und Vögeln. Zudem sind sie meist anspruchsloser und robuster als andere Gehölze, wodurch auf Dünger und Spritzmittel verzichtet werden kann.