Die Samen des Enzian

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Enziansamen dienen der Aussaat.

Enzianpflanzungen im Garten sind dankbare Hingucker, die das ganze Jahr über blühen. Die imposanten Kelchblüten der verschiedenen Arten leuchten azurblau, weiß, gelb oder rot. Nach der Blüte wird Verwelktes abgeschnitten, es sei denn, man möchte die Samen ernten.

Wissenswertes über Enziansamen

Sind die Enziane verwelkt, bilden sie Samenkapseln aus, die mit kleinen, braunen Samenkörnern gefüllt sind. Werden die Kapseln nicht geerntet oder vor der Reife abgeschnitten, sät sich der Enzian selbst aus. Man erhält im folgenden Frühjahr viele kleine Sämlinge, die man nur umsetzen braucht. Einfacher ist allerdings eine gezielte Aussaat in den Monaten September bis Oktober. So haben die Samen eine längere Kälteperiode für eine erfolgreiche Keimung im Frühjahr vor sich. Der Enzian ist ein Kaltkeimer, er benötigt für die Keimung einen Kältereiz. Wer lieber im Frühjahr aussäen möchte, muss daher seine Samen „stratifizieren“. Damit ist eine Kältebehandlung der Samen gemeint, die mit einer mehrwöchigen Lagerung im Kühlschrank erfüllt wird.

Die Samen sammeln

Zum Ende der Blütezeit (bei allen Enzianarten unterschiedlich) reifen die Samenkapseln. Sind diese reif und trocken kann mit der Ernte begonnen werden.

  1. Schneiden Sie die reifen Samenkapseln mit einer scharfen Schere ab.
  2. Legen Sie die Stängel mit den Kapseln in eine Plastiktüte.
  3. Schütteln Sie die Tüte oder klopfen leicht auf die trockenen Kapseln.
  4. Die Samen fallen heraus und können nun bis zur Aussaat dunkel, kühl und trocken aufbewahrt werden.

Die Aussaat

Die Enziansamen werden am besten noch im Herbst ausgesät. Durch die winterlichen Temperaturen bauen sich die keimhemmenden Stoffe ab und die Samen treiben im Frühjahr aus. Wird in einer Anzuchtschale kultiviert, kann diese den Winter über draußen stehen.

Die Aussaat erfolgt in lockere Erde im Freiland oder in einer Anzuchtschale mit lehmig-frischer und humoser Erde. Die Samen werden dünn aufgestreut, sparsam mit Erde bedeckt und vorsichtig angegossen. Während der Keimung sollte die Erde feucht gehalten werden, Staunässe darf nicht auftreten. Man kann durch die Einbringung einer Drainage vor der Aussaat bereits vorbeugen. Sobald die Keimlinge im Frühjahr groß genug sind, werden sie pikiert, das heißt auf einen Abstand von ca. 10 cm vereinzelt oder auch in einzelne Töpfe gepflanzt. Sind diese gut durchwurzelt, kann die Pflanze an einem geeigneten Standort endgültig eingepflanzt werden.