Ist der Enzian giftig?

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Gelber Enzian ist ungiftig und hat heilende Wirkung.

Der Blaue Enzian, das Symbol der Alpenregion, hat mittlerweile auch seinen Platz im heimischen Garten gefunden. Kultiviert man verschiedene Arten, so hat man vom Frühjahr an bis hinein in den Dezember stets leuchtende Blütenkelche in seinen Beeten. Spielen Kinder oder auch Haustiere im Garten, stellt man sich sicherlich die Frage, ob die schöne Alpenblume Giftstoffe enthält.

Gift im Enzian?

Der Enzian ist eine ungiftige Zierpflanze, die bedenkenlos im Garten gepflanzt werden kann. In all seinen Teilen sind keine Giftstoffe enthalten. Er kann von Kindern berührt werden, Haustiere sind ebenfalls nicht gefährdet. Lediglich bei Katzen ist Vorsicht geboten. Die Samtpfoten lieben bittere Pflanzen und naschen daher gern am Enzian, insbesondere am Gelben Enzian. Dieser enthält eine große Menge Bitterstoffe, die Katzen würden sich beim Verzehr gehörig den Magen verderben.

Die Bitterstoffe

Der Blaue Enzian enthält nur einen geringen Anteil an bitteren Stoffen, im Gegensatz dazu sind diese im Gelben Enzian reichlich vorhanden. Weiterhin sind in der Wurzel folgende Stoffe zu finden:

  • Bitterstoffe wie Gentiopikrosid und Amarogentin
  • Zucker
  • Pektine
  • Schleim
  • Xanthone
  • ätherische Öle

Besonders bitter ist die Wurzel. Aus ihr wird der bekannte und beliebte Enzianschnaps hergestellt. Aufgrund seiner wohltuenden und stimulierenden Wirkung bei der Verdauung wird er gerne als Digestif angeboten. Bereits im Mittelalter wurde aus dem Gelben Enzian ein heilendes Elixier gebraut, welches bei Appetitlosigkeit, Blähungen und Atemwegserkrankungen zum Einsatz kam. Mittlerweile ist erwiesen, dass die Bitterstoffe in der Wurzel des Gelben Enzian Magen, Darm, Galle, Leber und das Immunsystem stärken.

Selbst in der Tiermedizin wird Enzianpulver eingesetzt. Pferde erhalten es zur Stärkung der Darmflora und der Verdauung. Auch bei Hunden stärkt das Pulver die körpereigenen Verdauungsvorgänge, Galle und die Immunabwehr.

Der Enzianstrauch

Die blauen Blüten sind das Einzige, was bei diesem Zierstrauch an den alpinen Enzian erinnert. Der hübsche Strauch wird gerne im Kübel auf der Terrasse kultiviert. Hier ist jedoch Vorsicht angesagt! Der Enzianstrauch gehört zu den Nachtschattengewächsen und ist daher in allen seinen Teilen stark giftig. Das enthaltene Gift Solanin kann starke Vergiftungserscheinungen, wie Herzrhythmusstörungen oder Bewusstseinsveränderungen hervorrufen. Kinder und Haustiere sollten mit der Pflanze nicht in Berührung kommen.