Der Enzian ist eine allgemein bekannte, hochalpine Pflanze, die in gemäßigten Zonen von der Küste bis hinein ins Hochgebirge vorkommt. In Europa sind etwa 35 unterschiedliche Arten bekannt, die meist im Gebirge vorkommen. Alle Arten stehen unter Naturschutz, weder Blüten noch Samen dürfen gepflückt werden. Allerdings sind Züchtungen im Handel erhältlich, die in unseren Gärten kultiviert werden können.
Der richtige Standort
Als Hochgebirgspflanze wächst der stängellose Blaue Enzian gern in felsigem Gebiet, großwüchsige Arten, wie der Gelbe Enzian, ziehen saftig Wildwiesen vor. Je nach Enzianart, sollte man bei der Kultivierung im Garten ähnliche Wachstumsvoraussetzungen für die Pflanze schaffen. Der Blaue Enzian fühlt sich beispielsweise im Steingarten sehr wohl, große Arten mögen die Gesellschaft von Nadelbäumen. Im Allgemeinen sollten folgende Voraussetzungen erfüllt werden:
- halbschattige bis sonnige Lage
- keine direkte Sonneneinstrahlung
- der Boden muss gut gelockert sein
- er sollte viele Nährstoffe aufweisen
- es darf nicht zu trocken, aber auch nicht zu feucht sein
- keine Staunässe (eine Drainage ist besonders bei Herbstblühern empfehlenswert)
- je nach Art sollte der Boden Kalk enthalten (Clusius-Enzian) oder ein saures Milieu (Kochscher Enzian) aufweisen
- hohe Arten stehen windgeschützt
Die Pflanzung
Enzian wird am besten im Frühjahr oder im Herbst eingepflanzt. Zuvor muss der Boden gelockert und eventuell mit Kompost aufgewertet werden. Bei schweren Böden trägt die Einarbeitung von etwas Sand zur Lockerung bei. In jedem Fall ist auf eine gute Durchlässigkeit des Bodens zu achten, damit Regenwasser ablaufen kann. Staunässe lässt die Wurzeln des Enzian verfaulen, die Pflanze geht ein. Wer sicher gehen möchte, legt vor der Pflanzung eine Drainage aus Tonscherben am ausgewählten Standort an.
Enzian kann auch im Topf kultiviert werden. Es sollte ein windgeschützter, halbschattiger Standort auf der Terrasse oder auf dem Balkon ausgesucht werden. Direkte Sonnenbestrahlung verträgt der Enzian nicht, es muss daher für einen entsprechenden Schutz gesorgt werden.
Die Pflege
Steht der Enzian am perfekten Standort, ist nur wenig Pflege erforderlich. Allerdings ist er über zusätzliche, aber sparsame Wassergaben in besonders trockenen Zeiten dankbar. Obwohl der Enzian winterhart ist, kann ein leichter Winterschutz nicht schaden. Man deckt die Pflanze mit Reisig ab, der Kochsche Enzian verträgt auch das saure Milieu von Tannenzweigen. Im Frühjahr werden dann die abgestorbenen Pflanzenteile entfernt, wenn nötig, kann der Enzian jetzt geteilt werden.
