Die Blüte vom Feigenbaum

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Die Blüten des Feigenbaum sind kaum zu erkennen.

Der Blütenstand bzw. die Blüte der Feige ist eine botanische Besonderheit, denn sie hat nicht, wie viele andere Pflanzen ihre Blüte exponiert nach außen gerichtet, sondern sie sind gut geschützt in einer Hülle abgelegt. Das erfordert auch eine besondere Form der Bestäubung.

Blütenstand

Die Blütenstände befinden sich in den Blattachsen der Feige. Sie sind flaschenförmig und erinnern bereits an die spätere Form der Früchte. Der Blütenstand ist grün und im Inneren befinden sich mehrere Hundert einzelne Blüten. Damit eine Bestäubung möglich ist, hat die Feige eine kleine Öffnung, die jedoch von Hochblättern gut geschützt ist.

Feigen sind getrennt geschlechtlich. Es gibt Bäume mit nur männlichen und nur weiblichen Blüten. Mittlerweile gibt es allerdings Kultursorten, die selbstfruchtend sind. Dennoch hat sich gezeigt, dass selbstfruchtende Sorten oft höhere Erträge liefern, wenn mindestens eine weitere Pflanze in der näheren Umgebung steht.

Befruchtung

In Europa ist lediglich der Anbau von selbstfruchtenden Sorten möglich, denn die Bestäubung der Feige ist kompliziert und erfordert ein bestimmtes Insekt. Die sogenannte Feigengallwespe ist dafür verantwortlich. Sie schlüpft in der Blüte und wird dort auch vom Männchen begattet. Das Männchen selbst ist nicht flugfähig und stirbt später in der Feige ab. Die Weibchen klettern anschließend aus der Blüte und nimmt auf diesem Weg auch Pollen mit. Anschließend legt sie im Fruchtknoten einer anderen Feige ihre Eier ab.

Dadurch können bis zu drei Generationen pro Jahr schlüpfen. Im Ertragsanbau wird eine Bestäubung begünstigt, in dem Wildformen der Feige gemeinsam mit Kulturformen gepflanzt werden. Die Wildformen bilden kleinere Früchte aus, die jedoch ebenfalls essbar sind.

Fruchtbildung und Ernte

Die Feige ist in Europa und Asien lange bekannt, da sie früher ein wichtiger Zuckerlieferant war in einer Zeit, in der es noch keinen raffinierten Zucker gab. Der Ursprung der Feige ist nicht genau bekannt, es wird aber vermutet, dass er im Mittelmeerraum liegt. Heute wird sie vor allem in Südostasien angebaut. Die Fruchtbildung bei Sorten, die in Deutschland angebaut werden, beginnt etwa im Juli.

Reif sind die Feigen, wenn die Schale weich ist und sich leicht drücken lässt. Dann ist allerdings Eile geboten, denn lange halten die reifen Früchte nicht und müssen rasch gegessen bzw. verarbeitet werden.