Die Bestäubung und Fruchtbildung ist bei der Feige so kompliziert wie selten bei einer Pflanze. Die typische Form der Früchte ist ebenfalls einzigartig, wenn gleich viele nur die getrocknete Form aus dem Supermarkt kennen.
Blüte
Bereits die Blüte der Feige ist eine botanische Besonderheit, denn sie hat keine nach außen gerichteten Organe zur Bestäubung. Fruchtknoten sind bereits geschützt von einer fleischigen Hülle, die lediglich eine winzige Öffnung hat. Über diese Öffnung kann die Feigenwespe hineinkriechen, die vorher Pollen von männlichen Pflanzen gesammelt hat, und paart sich selbst wiederum in der Feige mit dem Männchen. Das flugunfähige Männchen stirbt meist in der Feige, weshalb mit einer gekauften Feige meist auch immer ein Insekt mitgegessen wird.
Etwas anderes sieht es bei der Kultur von Feigen in Deutschland aus. Pflanzen, die hier kultiviert werden, sollten selbstfruchtend sein, weil das Bestäuberinsekt hier nicht überleben kann. Die Blüte gleicht jedoch auch jenen Sorten, die einen Bestäubungspartner und die Feigenwespe benötigen.
Fruchtbildung
Feigen können bis zu zwei Mal pro Jahr Blüten und Früchte bilden. Allerdings reifen nur jene Früchte aus, die bei der ersten Blüte gebildet werden. Später gebildete Früchte sollten Sie zugunsten der Früchte entfernen, die sicher ausreifen. Dadurch werden die Feigen auch größer, da die Feige ihre Kraft in die verbliebenen Früchte steckt.
Ein sonniger Standort begünstigt die Reife der Früchte und wirkt sich auch positiv auf den Geschmack aus. Bis die Früchte reif sind, vergehen meist mehrere Monate. Erst kurz vor der Reife beginnen die Früchte anzuschwellen und ändern ihre Farbe.
Die Feigen sind aufgrund ihres hohen Fruchtzuckers eine begehrte Beute bei unterschiedlichen Tieren und Insekten. Zudem halten sich die Früchte auch am Baum nicht sehr lange, sobald sie reif sind. Hat sich die Schale verfärbt und ist die Feige noch fest, lässt sich aber leicht eindrücken, kann sie geerntet werden.
Ernte
Versuchen Sie die Feige bei der Ernte möglichst wenig zu beschädigen oder zu drücken. Allerdings halten selbst unversehrte Exemplare nicht lange und sollten unverzüglich verwendet werden.
Möglichkeiten zur Verwendung:
- Frischverzehr
- trocknen
- einfrieren
- Marmelade
Begrenzt können Sie die Feige für einige Tage an einem kühlen und trockenen Ort lagern. Ideal ist eine Vorratskammer oder alternativ einfach in der Küche. Die Feige gehört allerdings nicht in den Kühlschrank, denn darunter leidet der Geschmack.
