Feigenbaum züchten – so gelingt die Vermehrung

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Der Feigenbaum kann aus Samen gezüchtet werden.

Es gibt mehrere Möglichkeiten die Feige selbst zu vermehren. Einige davon sind sehr einfach mit einer hohen Erfolgsquote und zu bevorzugen. Es spricht jedoch auch nichts dagegen die aufwendigere Vermehrung über Samen zu versuchen, vor allem bei Früchten aus dem Handel.

Vermehrung über Samen

Wer einmal eine reife getrocknete Feige aufgeschnitten hat, findet darin unzählige kleine Samen, die keimfähig sind. Wenn Sie den Feigenbaum über Samen vermehren möchten, sollten Sie darauf achten, dass Sie nur selbstfruchtende Sorten vermehren. In Deutschland fehlt das bestäubende Insekt, weshalb zwar aus Früchten aus fernen Ländern zwar Bäume wachsen, diese jedoch nicht bestäubt werden. Dies ist durch die komplizierte Bestäubungsbiologie der Feige ausgeschlossen, denn das Insekt muss in die Blüte durch eine winzige Öffnung hineinkriechen.

Um sicherzustellen, dass es sich um eine selbstfruchtende Sorte handelt, verwenden Sie ausschließlich Feigen, die von Produzenten aus Mitteleuropa kommen. Diese sind ebenfalls gezwungen, aufgrund des fehlenden Bestäubers, selbstfruchtende Sorten zu verwenden.

Lösen Sie die Samen vorsichtig aus der Feige. Die Feige ist ein Lichtkeimer, weshalb Sie die Samen lediglich auf die Anzuchterde legen dürfen. Verwenden Sie daher ein Zimmergewächshaus mit einer Abdeckung, wodurch Sie das Austrocknen der Samen verhindern können. Die Keimdauer liegt zwischen ein und vier Wochen.

Vermehrung über Stecklinge

Die Vermehrung über Stecklinge, ist die einfachste Möglichkeit neue Feigenbäume zu züchten. Der Vorteil ist, dass Sie über Stecklinge genetisch idente Kopien herstellen können. Ideal zur Vermehrung sind Ableger, die direkt aus dem Boden wachsen, denn Sie haben bereits Wurzeln. Alternativ können Sie auch Stecklinge schneiden.

Als Stecklinge eignen sich beispielsweise Kopfstecklinge von einem Rückschnitt oder Seitentriebe an den Ästen, die zu eng zusammenstehen. Die Stecklinge sollten mindestens eine Länge von 15 cm haben. Sie können die Ableger wahlweise im Wasser oder direkt in einem Topf mit Anzuchterde bewurzeln lassen.

Die Methode mit der Bewurzelung im Wasser hat jedoch den Vorteil, dass sie platzsparender ist und Sie sofort sehen, welche Ableger Wurzeln haben und eingepflanzt werden können. Junge Pflanzen sollten Sie im ersten Jahr noch geschützt und frostfrei überwintern. Ab dem zweiten Jahr ist es auch möglich, sie mit Winterschutz im Freiland zu überwintern.