Ingwer ist ein Gewürz, das durch die zunehmenden Einflüsse aus anderen Küchen im Trend liegt. Die exotische Pflanze, die ursprünglich in tropischen Regionen beheimatet ist, lässt sich aber auch ohne großen Aufwand selber züchten.
Vermehrung über Wurzeln
Theoretisch könnten Sie die Pflanzen über Samen vermehren, allerdings bilden hier gezüchtete Pflanzen nur selten Samen aus, weil sie nicht die geeigneten Bedingungen zur Blütenbildung und Befruchtung vorfinden. Einfacher ist der Anbau von Ingwer mit Wurzelstücken ähnlich wie bei Kartoffeln.
Bei der Vermehrung müssen Sie jedoch früh im Jahr starten, da die Bildung von Rhizomen lange dauert. Ideal ist es, wenn Sie die Rhizome bereits im Januar vortreiben lassen. Wenn Sie ausreichend Platz haben, können Sie bereits mit einer Vorkultur im Dezember starten.
Legen Sie das Wurzelstück an einen warmen Ort. Achten Sie jedoch darauf, dass das Rhizom nicht austrocknet. Besprühen Sie es gelegentlich mit etwas Wasser. Sobald Sie sehen, dass sich kleine Seitentriebe gebildet haben, können Sie das Wurzelstück einpflanzen. Größere Rhizome mit mehreren Seitentrieben können Sie teilen.
Auspflanzung im Mai
Ingwer ist sehr frostempfindlich und darf frühestens Mitte Mai ausgepflanzt werden. Der Ingwer sollte sonnig aber nicht ständig in der prallen Sonne stehen.
Bis zur Auspflanzung Mitte Mai müssen die getriebenen Wurzelstücke jedoch in einem flachen Topf gepflanzt werden. Der Vorteil der Vorkultur in der flachen Schale ist, dass der Ingwer zwar schöne Wurzeln bildet, diese jedoch nicht zu tief wachsen. Zu lange Wurzeln sind später beim Einpflanzen problematisch. Werden die Wurzeln zu stark beschädigt beim Umpflanzen, bremst dies die Entwicklung der Rhizome.
Beabsichtigen Sie den Ingwer gleich im Topf zu kultivieren, können Sie das Wurzelstück gleich in einen tiefen Topf pflanzen. Verwenden Sie dazu gleich nährstoffreiches Substrat, das Sie mit Sand oder Lavagranulat vermischen, damit es durchlässig bleibt.
Nährstoffreich und feucht
In den ursprünglichen Anbaugebieten wächst Ingwer am besten in einer nährstoffreichen Erde und hoher Luftfeuchtigkeit, die auch dafür sorgt, dass der Boden immer mäßig feucht ist. Wenn Sie im Herbst eine große Ingwerernte machen möchten, sollten Sie möglichst nahe an diese Bedingungen herankommen.
Ingwer wächst zwar auch, wenn die Luftfeuchtigkeit geringer ist, entsprechend reduzierter ist allerdings auch der Ertrag. Ideal ist ein Anbau von Ingwer im Gewächshaus. Dort kann auch ein Klima mit einer hohen Luftfeuchtigkeit geschaffen werden. Haben Sie kein Gewächshaus, pflanzen Sie den Ingwer im Halbschatten. Wenn Sie gießen, duschen Sie gelegentlich die Pflanzen ab. Verwenden Sie zum Gießen allerdings immer nur temperiertes Wasser, da ein Kälteschock die Entwicklung bremst.
Ingwer mag ebenfalls einen nährstoffreichen aber lockeren Boden. Das Substrat kann beispielsweise aus abgelagertem Kompost und Sand bestehen. Etwa alle zwei bis drei Wochen sollten Sie den Ingwer mit Flüssigdünger versorgen. Starten Sie mit der Düngung bereits kurz nach der Auspflanzung, denn dies fördert eine gesunde Entwicklung.