Ingwer ist ein beliebtes Gewürz, das ursprünglich aus tropischen bzw. subtropischen Regionen kommt. Dennoch ist es möglich, selbst im Garten Ingwer anzubauen. Durch die lange Kulturdauer müssen Sie die Rhizome vortreiben, damit Sie im Herbst ernten können.
Auswahl von Rhizomen
Ingwer ist mehrjährig und bildet immer wieder neue Rhizome aus. Sie können die Pflanzen im Topf überwintern, was durchaus von Vorteil ist, aufgrund der langen Kulturdauer. Haben Sie noch keine Ingwerpflanze, können Sie ein Rhizom aus dem Handel selbst vermehren.
Manchmal gibt es bereits Rhizome zu kaufen, bei denen die Ansätze neuer Triebe zu sehen sind. Wenn Sie selbst Ingwer anbauen möchten, sollten Sie bevorzugt zu solchen Wurzelstücken greifen. Zudem sollten Sie darauf achten, dass es sich bei dem Rhizom um Ingwer in Bioqualität handelt. Konventionelle Ingwerstücke keimen meist wesentlich schlechter, da sie mit unterschiedlichen Keimhemmern behandelt wurden.
Austrieb fördern
Bis Ingwer treibt, vergeht einiges an Zeit. Durch einige Tricks können Sie die Bildung neuer Triebe beschleunigen. Wichtig für eine erfolgreiche Triebbildung, ist Wärme. Bereits vor dem Einpflanzen können Sie die Rhizome an einem warmen Ort lagern. Das hat den Vorteil, dass Sie die Rhizome teilen können, wenn sich mehrere Triebe an einem Stück bilden. Dadurch erhalten Sie auch später mehr Pflanzen und auch mehr Rhizome.
Wenn Ihre Wurzelstücke keine Triebe bilden, können Sie dies fördern, indem Sie sie für eine Nacht in lauwarmes Wasser legen. Anschließend pflanzen Sie den Ingwer in eine flache Schale mit nährstoffreichem Substrat. Ingwer hat einen hohen Nährstoffbedarf und darf bereits bei der Keimung in gehaltvolle Erde gepflanzt werden.
Die Verwendung einer flachen Schale hat den Vorteil, dass der Ingwer darin gut anwachsen kann und viele Wurzeln bilden. Bei der Auspflanzung müssen Sie später jedoch kein tiefes Pflanzloch ausheben.
Ingwer auspflanzen
Ab Mitte Mai können Sie den Ingwer auspflanzen. Heben Sie dazu ein kleines Pflanzloch aus, in das Sie den Ingwer pflanzen. Füllen Sie das Pflanzloch mit einer nährstoffreichen Erde wie Komposterde auf. In die Erde können Sie zusätzlich Langzeitdünger in Form von Hornspänen einarbeiten.
Ingwer schätzt eine hohe Luftfeuchtigkeit, daher sollten Sie ihn bevorzugt in einem Gewächshaus pflanzen. Alternativ geht auch eine Abdeckung mit Folie. Achten Sie unter der Folie jedoch auf einen Luftaustausch und lüften Sie regelmäßig.
Gießend und Düngen
Ingwer schätzt nicht nur eine hohe Luftfeuchtigkeit, sondern mag auch einen konstant leicht feuchten Boden. Verwenden Sie zum Gießen nur temperiertes Wasser. Sie können damit auch die Blätter besprühen, was eine hohe Luftfeuchtigkeit fördert.
Während der Saison sollten Sie organischen Flüssigdünger verwenden. Sie können beispielsweise selbst Jauchen ansetzen oder handelsüblichen Flüssigdünger verwenden. Etwa ab August sollten Sie vorwiegend kalibetont düngen. Das fördert robuste und kräftige Rhizome.
Geerntet wird der Ingwer vor dem ersten Frost. Sie können aber einige Rhizome im Topf überwintern, wodurch der Austrieb wesentlich früher startet.