Mit etwas Geduld und der richtigen Technik können Sie aus dem Kern der Avocado selber eine Pflanze züchten. Einiges gilt es hierbei zu beachten. Erfahren Sie hier mehr.
Vorkommen
Avocados sind in den Tropen und Subtropen Mittel- und Südamerika beheimatet. Dort wachsen sie zu großen ca. 20 Meter hohen Bäumen heran. In Mittelamerika in Mexiko wurde sie vor 10.000 Jahren schon genutzt. Mittlerweile gibt es 400 Kultursorten weltweit. Im Mittelmeerraum kultiviert man diese Frucht seit dem 20. Jahrhundert. Der Baum ist immergrün und gehört zur Familie der Lorbeergewächse. Die schnellwüchsige Pflanze hat aschgraue Rinde und weiches Holz. Die Rinde enthält antibakterielle Stoffe.
In unseren Märkten werden Avocados das ganze Jahr über angeboten. Im August kommen die Früchte beispielsweise aus Mexiko und später aus Israel und Spanien.
Schlecht ist die Ökobilanz der Avocado. Für ein Kilo Früchte benötigt der Baum 1000 Liter Wasser. Im Vergleich dazu benötigen Tomaten nur etwa 180 Liter Wasser pro Kilo Früchte.
Der Kern
Haben Sie eine Avocado erworben, so sollten Sie sie vorsichtig in zwei Hälften trennen. Das Fruchtfleisch genießen Sie am besten auf Brot oder als Salat. Möchten Sie aus dem Kern eine Pflanze ziehen, so müssen Sie diesen erst einmal von Resten des Fruchtfleisches befreien. Am besten geht das, wenn Sie ihn mit einem trockenen Küchentuch abreiben. Anschließend spülen Sie ihn noch mit Wasser ab.
Der Kern ist ebenfalls essbar. Sie können ihn trocknen und sparsam als Gewürz verwenden. Der Geschmack erinnert ein wenig an Nüsse.
Die Keimung
Um Ihren Kern zum Keimen zu bringen, stehen Ihnen zwei Möglichkeiten zur Auswahl. Beide sind gleich erfolgversprechend.
- Die Keimung in Wasser
- Die Keimung in Erde
Die Keimung in Wasser
Damit der Kern im Wasser Wurzeln schiebt, sollte ein Drittel des Kerns das Wasser berühren. Hierfür können Sie ein Glas nutzen, was etwas größer als der Kern ist.
Nun stechen Sie drei bis vier Zahnstocher oder angespitzte Streichhölzer vorsichtig in den Kern. Hierbei rundherum und mittig im Kern einstechen.
Dann hängen Sie den Samen mit der Spitze nach oben in das Wasserglas. Füllen Sie soviel Wasser ein, dass der Kern zu einem Drittel darin hängt.
Alle paar Tage sollten Sie das Wasser vorsichtig wechseln. Sonst vermehren sich hier Bakterien und die Anzucht misslingt.
Jetzt heißt es geduldig sein. Eine Keimung eines Avocadokerns kann durchaus acht Wochen dauern. Erst wenn sich genügend Wurzel und mindestens sechs Blattpaare gebildet haben, darf die Pflanze eingepflanzt werden.
Die Keimung in Erde
- Reinigen Sie den Kern.
- Füllen Sie gute Aussaaterde in einen etwa 10-15 cm großen Topf.
- Stecken Sie nun den Kern mit der Spitze nach oben in die Erde.
- Der Kern sollte mit zwei Dritteln noch aus der Erde herausschauen.
- Die Erde angießen und zum Schutz vor Austrocknung eine Folie über den Topf spannen.
- Die nächsten Wochen gut darauf achten, dass die Erde immer feucht ist.
Das Eintopfen
Hat Ihr Kern genug Wurzeln und ca. sechs Blattpaare gebildet, so ist die Zeit des Einpflanzens gekommen. Ein Topf von ca. 20 cm Durchmesser eignet sich hierfür hervorragend.
Als Erde hat sich spezielle Erde für Palmen oder Zitrusgewächse bewährt. Möchten Sie eigenen Kompost benutzen, so sollten Sie diesen mit zwei Teilen Sand und etwas Lehm mischen.
Jetzt geben Sie etwas Erde in den Topf. Setzen Sie Ihren gezogenen Kern auf die Erde. Geben Sie vorsichtig weitere Erde hinein. Stauchen Sie den Topf ab und zu auf den Tisch auf, damit die Erde sich gut zwischen den Wurzeln verteilt.
Zum Schluss die Erde gut andrücken und mit angewärmten Wasser angießen. Stellen Sie ihn auf einen Untersetzer und geben Sie ihm einen sonnigen, warmen Platz auf der Fensterbank.
Die Pflege
Ein Avocadobäumchen möchte es immer sehr warm. Bei hoher Luftfeuchtigkeit fühlt er sich besonders wohl. Gießen Sie also immer regelmäßig. Ein Übersprühen der Pflanze erhöht die Luftfeuchtigkeit und hilft, Schädlingen vorzubeugen. Eine Temperatur von 20-25 Grad ist optimal. Kühlere Temperaturen im Winter wird Ihr Bäumchen akzeptieren. Dabei sollte es aber so hell wie möglich stehen. Das Gießen sollten Sie im Winter reduzieren.
Eine Düngergabe wünschen diese schnellwüchsigen Pflanzen während der Vegetationszeit im Sommer alle 14 Tage. Im Winter hingegen muss das Düngen unterbleiben.