Lilien gehören zu den ältesten Zierpflanzen der Welt. Wenn Sie damit beginnen möchten, Lilien zu züchten sind Sie daher Teil einer besonders langen gärtnerischen Tradition.
Mit Samen arbeiten
Für die Vermehrung von Lilien stehen vor allem zwei Methoden zur Verfügung. Zum einen geht es dabei um die Teilung von Zwiebeln und zum anderen um die Aussaat. Während bei der Teilung genetisch identische Ableger entstehen, ist bei aus Samen gezogenen Pflanzen nicht sichergestellt, dass deren Blüten dieselbe Farbe haben wie die Mutterpflanze.
Mehr Geduld erforderlich
Die Verwendung von Samen zur Züchtung neuer Lilien hat gegenüber der Teilung von Lilien den klaren Nachteil, dass sich der Prozess sehr viel stärker in die Länge zieht. Dies liegt an der Unkalkulierbarkeit der Keimung von LIliensamen. Diese kann einerseits bereits nach wenigen Tagen erfolgen, andererseits aber auch zwei Jahre und mehr auf sich warten lassen. Wenn Sie in Ihrem Garten möglichst rasch mehr Lilien stehen haben wollen, sollten Sie daher im Zweifel auf die Teilung setzen.
Keine verblühten Blüten entfernen
Ehe es an die Aussaat geht, müssen Sie zunächst die Samen von den bereits gepflanzten Lilien gewinnen. Hierfür ist wichtig, dass Sie während der Blütezeit keine verwelkten Blüten entfernen. Dies wird häufig empfohlen, um den Austrieb neuer Blüten anzuregen. Die in den Blüten enthaltenen Samen sind jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht reif. Hierfür müssen Sie warten, bis die aus den Blüten entstehenden Kapselfrüchte aufplatzen. Dann können Sie die Samen entnehmen und entweder trocknen oder im Kühlschrank bis zum nächsten Frühjahr einlagern.
Gezielt bestäuben
Wenn Sie wirklich gezielt züchten möchten, ist es notwendig, während der Blütezeit zur Pinzette zu greifen. Mit dieser können Sie die Pollen von der einen Lilie auf die Stempel einer anderen Lilienart übertragen. Sind die Samen schließlich reif gehen Sie wie folgt vor:
- Weichen Sie die Samen zunächst zwei Tage lang in Wasser ein.
- Füllen Sie Töpfe mit Anzuchterde.
- Legen Sie die Samen in die Töpfe und bedecken Sie diese leicht mit Erde.
- Halten Sie das Substrat feucht aber nicht nass.
