Die Linde: ein Steckbrief

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Die Linde blüht von Mai bis Juli.

Über die Zahl der Arten der Linde herrscht in wissenschaftlichen Kreisen keine Einigkeit. Während einige Forscher von lediglich 20 genetisch unterschiedlichen Arten ausgehen, kommen andere Wissenschaftler auf 40 verschiedene Arten. In natürlicher Form sind in Mitteleuropa lediglich die Sommer- und Winterlinde sowie die Silberlinde vertreten.

Merkmale der Linde

Name: Linde
Wissenschaftliche Bezeichnung: Tilia
Anzahl der Arten: bis zu 40 Arten
Verbreitungsgebiet: Mitteleuropa, Zentralasien
Blütezeit: Mai-Juli
Früchte: kleine Nüsse
Höhe: 10 bis 30 Meter
Breite: bis zu 15 Meter
Alter: bis zu 800 Jahre
Eigenschaften der Rinde: grau mit länglichen Furchen
Eigenschaften des Holz: rot-gelblich, weich
Standorte: kalkhaltige, sandige und lehmige Böden
Blätter: etwa fünf Zentimeter lang, herzförmig und spitz zulaufend

Standort

Im Hinblick auf die Lichtverhältnisse bevorzugen Linden halbschattige Standorte. Was den Boden betrifft, gibt es hinsichtlich dessen Beschaffenheit keine klaren Vorlieben. Von Vorteil ist jedoch ein möglichst hoher Kalkanteil in der Erde. Außerdem vertragen Linden Salz im Boden nicht gut, weshalb Streusalz und künstliche Düngemittel zum Problem werden können.

Blütezeit

Die Blütezeit der Linde variiert je nach Art. Während die Sommerlinde bereits Anfang Juni in Blüte steht, folgt die Winterlinde erst Ende Juni. Die Blütezeit der Silberlinde liegt dagegen im Juli.

Früchte

Die Früchte der Linde sind klein, rundlich und nussartig. Von der Form her bilden sie eine Art Fünfeck. Theoretisch sind die Früchte der Linde essbar. Ein Verzehr macht jedoch nur bei Arten mit weichen Früchten Sinn, wie dies bei der Winterlinde der Fall ist. In den Früchten der Linde sind deren Samen enthalten. Da die Früchte jeweils mit einem eigenen Hochblatt verbunden sind, kann der Wind die Früchte weit tragen.

Blätter

Die Blätter der Linde weisen regelmäßig eine Herzform auf. Die Größe der Blätter variiert je nach Art. Gleiches gilt für deren Färbung.

Vermehrung

Die Vermehrung von Linden erfolgt nicht nur über Samen, sondern auch auf vegetativem Wege durch Zellteilung. Wenn die Versorgung eines Lindenbaums nicht mehr funktioniert, reagiert dieser häufig mit dem Austrieb von Wurzelbrut aus den oberirdisch gelegenen Teilen seines Wurzelwerks.

Bedeutung der Linde

Zu den Besonderheiten der Linde zählt deren literarische Bedeutung. Sie rührt vor allem daher, dass dieser Baum eine besonders breite Krone entwickelt und entsprechend viel schattige Flächen schafft. Entsprechend häufig wurden und werden Linden vor Gasthäusern aber auch längs von Alleen und in Parks gepflanzt. Erste Erwähnungen findet die Linde bereits in so frühen Werken wie dem Nibelungen Lied. Sie wird außerdem häufig in Volksliedern erwähnt ( Am Brunnen vor dem Tore, Hoch auf dem gelben Wagen etc.).