Majoran sollte einen festen Platz im Garten bekommen, denn frisch geerntet schmeckt er am besten. Sobald im Frühjahr erste Triebe ansehnlich gewachsen sind, darf die Küchenschere nach Bedarf ein paar davon kappen. Einen idealen Tag für die große Ernte gibt es aber auch.
Nach dem Säen ist etwas Geduld gefragt
In seiner Heimat ist Majoran mehrjährig, hierzulande nur einjährig, da er frostbedingt nicht im Beet überwintern kann. So muss das Kraut jedes Jahr neu gesät werden. Das Ernten kann prinzipiell beginnen, sobald die Pflanze dem Augenschein nach groß genug ist. Das dürfte nach sechs bis acht Wochen der Fall sein. Schneiden nimmt ihr etwas an Volumen, bremst ihren Wachstumsdrang aber nicht. Ganz im Gegenteil. Jeden Schnitt nimmt sie zum Anlass, sich verzweigter zu entwickeln.
Schnittregeln für langandauernde Ernte
Wenn Majoran richtig geschnitten wird, ob für den Kochtopf oder Wuchspflege, kann die Erntezeit bis in den Herbst hinein ausgedehnt werden.
- frischer Majoran lässt sich nicht lange aufbewahren
- laufend nach Bedarf ernten
- eine saubere, scharfe Schere verwenden
- falls zusätzlich notwendig: regelmäßig schneiden für eine reiche Verzweigung
- Blättchen nur ausnahmsweise abzupfen
- besser das obere Drittel der Triebe abschneiden
- für großes Abernten Handbreit überm Boden abschneiden
Die beste Zeit für die Ernte
Ein trockener, sonniger Vormittag, nach dem der Morgentau sich verflüchtigt hat, ist ideal für eine aromareiche Majoran-Ernte geeignet. Wenn der letzte Regentag nicht weit zurückliegt, noch besser, denn dann muss das Kraut nicht gewaschen werden. Waschen mindert seinen Geschmack und sollte nach Möglichkeit vermieden werden. Grundsätzlich lässt sich das Kraut immer beernten, doch dem Zeitraum kurz vor und während Blüte, etwa zwischen Juni und August, wird das intensivste Aroma zugeschrieben. Gerade wenn Sie Majoran trocknen oder einfrieren wollen, sollten Sie aromatisch starten. Der Beginn der Blütezeit setzt der Ernte kein Ende, wie oftmals behauptet wird. Das Kraut bleibt weiterhin würzig und die Blüten sind uneingeschränkt essbar.
Geernteten Majoran schnell verbrauchen
Abgeschnittene Zweige können zwar noch ein paar Tage frisch bleiben, ihr Aroma verflüchtigt sich aber zusehends. Insbesondere auf Berührungen reagiert Majoran empfindlich, weswegen er sogar beim Trocknen nicht gewendet werden sollte. Ernten Sie Majoran daher erst, wenn er im Kochtopf gebraucht wird. Je frischer er verwendet wird, umso würziger wird das Essen schmecken.
Steht die Haupternte an, so nutzen Sie einen großen Korb, in dem Sie die Triebe nur locker hineinlegen, ohne dass sie abknicken können. Zupfen Sie zuvor vertrocknete oder beschädigte Blätter ab. Das gilt übrigens auch für den verwandten Oregano.