Das ganze Jahr über werden Speisen gekocht, die mit etwas Majoran würziger schmecken. Leider können wir das frostempfindliche Kraut im Winter nicht frisch aus dem Gartenbeet holen. Was sich anbietet, ist das Trocknen. Während das Wasser verschwindet, bleibt ein Geschmack, der sich gut schmecken lässt!
Majoran für den Wintervorrat ernten
Ab etwa acht Wochen nach dem Säen, kann Majoran fortlaufend für den Bedarf geerntet werden. Kurz vor der Blüte ist sein Aromagehalt jedoch am höchsten. Um den leichten Aromaverlust beim Trocknen auszugleichen, sollte Majoran in dieser aromareichen Zeit geerntet werden.
- Majoran kurz vor der Blüte ernten
- beste Zeit für das Schneiden ist ein sonniger Vormittag
- idealerweise gefolgt auf einen Regentag
- mit scharfer Schere das obere Drittel der Triebe abschneiden
Vorbereitungen für das Trocknen
Der Kontakt mit Wasser unmittelbar vor dem Trocknen hat sich beim Majoran als aromaschädlich erwiesen. Ein regengereinigtes Kraut muss zum Glück nicht mehr gewaschen werden. Ansonsten achten Sie bereits beim Schneiden darauf, möglichst nur saubere Triebe auszuwählen. Zupfen Sie alle vertrockneten und geschädigten Blätter von den Stängeln. Davon abgesehen lassen Sie die Triebe ganz, denn geschnittener Oregano verliert ebenfalls Aroma. Später dürfen Sie getrocknete Blätter von den Stängeln abstreifen und feiner zerbröseln.
Wenn es sich nicht vermeiden lässt, dass Majoran gewaschen werden muss, sollten Sie es danach gut trockentupfen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass er schimmelt.
Majoran an der Luft trocknen
Die dünnen Blättchen des Majorans schaffen es auch hierzulande im Sommer an der Luft vollständig durchzutrocknen. Dafür werden jeweils einige Triebe, maximal ein Dutzend, zu kleinen Sträußchen zusammengebunden. In einem warmen, luftigen und hellen Raum, alternativ draußen im Schatten, bleiben sie etwa 14 Tage kopfüber hängen. Währenddessen sollten sie weder direkte Sonne abbekommen noch bewegt werden. Getrockneter Majoran wird in einem dunklen Glas aufbewahrt und sollte innerhalb eines Jahres aufgebraucht werden.
Majoran im Backofen oder Dörrautomaten trocknen
Majoran lässt sich auch gut im Backofen trocknen, solange die Temperatur 40 °C nicht übersteigt. Die Triebe werden auf ein Blech mit Backpapier ausgebreitet und ohne Wenden in etwa drei bis fünf Stunden getrocknet. Die Backofentür muss die ganze Zeit über einen Spalt geöffnet bleiben, damit Feuchtigkeit entweichen kann.
Die Anschaffung eines Dörrautomaten lohnt sich für Majoran allein nicht. Doch ist er bereits Bestandteil der Küchenausstattung, ist er auch fürs Trocknen von Majoran erste Wahl. Auch hier sollte die Temperatur niedrig eingestellt werden, damit Majoran aromaschonend trocknen kann.
Ist Trocknen alternativlos?
Die Antwort lautet zugleich ja und nein. Wer Majoran im Haus überwintern möchte, um frisch zu ernten, wird selten damit Erfolg haben. Das Einfrieren zerstört Geschmack und Konsistenz. Es ist aber möglich, ein paar Zweige in Olivenöl einzulegen und so die Majoran-Würze zu konservieren.