Süßkartoffeln im Garten anbauen

suesskartoffel-anbauen
Süßkartoffel können ab Mai gepflanzt werden.

Süßkartoffeln sind im Garten exotisches Gemüse, dessen Kultur jedoch sehr einfach ist. Wenn Sie Süßkartoffeln selber anbauen möchten, gibt es nur ein paar Kleinigkeiten zu beachten, um möglichst viel Ertrag zu bekommen.

Anbau von Trieben

Hobbygärtner machen häufig den Fehler, dass sie wie bei normalen Kartoffeln das Rhizom in die Erde legen. Die Wurzelstücke bilden zwar neue und häufig auch sehr schöne Triebe, im Herbst bei der Ernte der Süßkartoffeln bleibt der Ertrag meist hinter den Erwartungen. Der Grund dafür ist, dass die Pflanzen bereits ein großes Speicherorgan haben und sie dadurch nicht mehr gezwungen übermäßig viele Rhizome zu bilden.

Stattdessen werden entweder im Herbst Stecklinge geschnitten oder die Süßkartoffel zum Keimen gebracht und die Triebe davon entfernt und eingepflanzt.

Pflanzung

Die Pflanzzeit für Süßkartoffeln startet Mitte Mai, wenn keine Gefahr mehr durch Frost droht. Auf Frost reagieren die Pflanzen sehr empfindlich und die Triebe würden selbst bei leichten Minusgraden absterben.

Die Süßkartoffel ist flexibel, was den Platz anbelangt, wo sie angepflanzt wird. Wichtig ist, dass der Standort sonnig und der Boden nährstoffreich ist.

Geeignete Pflanzorte sind:

  • Freiland mit lockerem Boden
  • Hochbeet
  • Kübel mit mindestens 60 Litern für eine Pflanze

Pflege

Die Süßkartoffel bevorzugt nährstoffreiche Böden und braucht eine mäßige aber konstante Wasserversorgung. Bei einer Kultur im Freiland ist sie etwas anspruchsloser, da sie an den Stellen, wo die Blattachsen direkt am Boden aufliegen, neue Wurzeln bilden können. Dadurch kann sie sich besser mit Nährstoffen und Wasser versorgen. Etwa mehr achten sollten Sie auf die Pflege, bei einer Kultur in Hochbeeten und im Kübel.

Regelmäßiges Gießen ist für das Windengewächs sehr wichtig. Allerdings sollten die Wassergaben nur klein sein, damit sie angeregt wird, verdickte Rhizome zu bilden. Durch die sich weit ausbreitenden Triebe beschattet sie den Boden selbst sehr gut und Sie können einfach über die Triebe gießen, da auch die Blätter die Feuchtigkeit problemlos vertragen.

Etwa alle zwei Wochen sollten Sie die Süßkartoffeln während der Saison mit Flüssigdünger versorgen. Geeignet ist handelsüblicher Biodünger für Gemüsepflanzen. Sie können aber auch selbst angesetzte Brennnesseljauche verwenden, die Sie im Verhältnis 1:10 verdünnen und damit alle zwei Wochen die Pflanzen gießen. Beim Düngen versuchen Sie allerdings punktuell am Boden zu düngen und wendiger die Blätter damit zu treffen, da dort der Dünger nichts bringt.

Schädlinge und Krankheiten

Vor Krankheiten ist die Süßkartoffel weitgehend sicher. Lediglich im Herbst, wenn die Erntezeit der Süßkartoffeln beginnt, sehen die Pflanzen kränklich aus, weil sich das Laub langsam verfärbt. Dies ist jedoch ein natürlicher Prozess, der ein Anzeichen ist, dass es Zeit wird, die Rhizome aus dem Boden zu holen.

Problematisch, wenn Sie Süßkartoffeln selber anbauen, sind Bodenschädlinge wie Wühlmäuse. Bei einem hohen Schädlingsdruck durch diese gefräßigen Tiere ist es ratsamer, die Süßkartoffeln in einem Kübel oder im Hochbeet anzubauen. Süßkartoffeln sind zwar nicht die erste Wahl bei den Wühlmäusen, da sie eine milchige Flüssigkeit absondern, die roh leicht giftig ist. Wenn jedoch im Garten keine anderen Nahrungsquellen vorhanden sind, fressen sie auch die Süßkartoffeln an.

Einige wenige Wühlmäuse lassen sich meist mit Duftstoffen von den Pflanzen fernhalten. Bei vielen Schädlingen helfen jedoch auch keine Duftstoffe mehr und Sie müssen geeignete Gegenmaßnahmen, wie einen sicheren Pflanzort wählen.

Ernte der Süßkartoffeln

Die Ernte der Rhizome startet im Herbst und Sie können die Süßkartoffel problemlos einlagern. In der Küche hält sie sich mehrere Wochen und in einem geeigneten Lagerraum mit kühlen Temperaturen können Sie die Süßkartoffel sogar mehrere Monate lagern.

Bei der Ernte im Freiland benötigen Sie unbedingt eine Grabegabel. Schneiden Sie die Triebe beim Zentrum vom Wurzelstock einfach ab. Bei einem guten Standort können die Wurzelstöcke einen Durchmesser von bis zu einem halben Meter annehmen. Stechen Sie daher mit der Grabegabel nicht unmittelbar beim Wurzelstock hinein, sondern arbeiten Sie sich mit etwas Abstand zum Zentrum vor.

Achten Sie bei der Ernte der Süßkartoffeln darauf, die Rhizome möglichst nicht zu beschädigen. An den Schadstellen neigen sie eher dazu,zu faulen zu beginnen. Beschädigte Süßkartoffeln sind auch weniger geeignet, um sie im nächsten Frühjahr zum Treiben zu bringen und davon die Jungtriebe abzunehmen. Vor allem bei der Triebbildung im Wasser ist das Risiko sehr hoch, dass sie an den Schadstellen zu faulen beginnen.

Überwinterung

Die ganze Pflanze lässt sich in der Regel nicht überwintern. Überwintert werden lediglich die Rhizome oder, wenn Sie genügend Platz haben, können Sie im Herbst Stecklinge schneiden und diese überwintern. Die Bewurzelung von Stecklingen ist sehr einfach, da sie lediglich lange Triebe nehmen müssen und mindestens eine Blattachse im Wasser sein sollte. An der Blattachse bilden sich Wurzeln, und sobald dies einige Millimeter lang sind, können Sie sie einpflanzen.

Im Winter sollten die Pflanzen zwar hell, jedoch eher kühl stehen. Ideal ist ein südseitiger kühler Raum oder ein frostfreier unbeheizter Wintergarten.