Sommerflieder richtig zurückschneiden

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Sommerflieder wird im zeitigen Frühjahr geschnitten.

Der Sommerflieder, bot. Buddleja davidii, gehört zu den Lieblingen eines jeden Gärtners. Seine großen Blütenrispen an den leicht überhängenden Zweigen locken im Sommer die schönsten Schmetterlinge an. Daher kommen auch seine anderen Namen, nämlich Schmetterlingsflieder oder Schmetterlingsstrauch. Damit die Blütenpracht über Jahre erhalten bleibt, muss man den Strauch regelmäßig zurückschneiden.

Warum sollte der Sommerflieder einen Rückschnitt erhalten?

Am richtigen Standort und mit den optimalen Bodenverhältnissen breitet sich Buddleja kräftig aus. Um die Ausmaße ein wenig zu beschränken, sollte alljährlich geschnitten werden. Die Schneidemaßnahmen lassen den Strauch besser austreiben und sorgen für eine reiche Blüte. Sehr häufig verkahlen die Triebe des Sommerflieders im unteren Bereich. Ein Verjüngungsschnitt kann hier Wunder wirken.

Wann schneidet man den Sommerflieder?

In den letzten Wintertagen oder sehr zeitig im Frühjahr kann bei einem Sommerflieder der Verjüngungsschnitt durchgeführt werden. Während dieser Zeit befindet sich der Strauch noch im Winterschlaf und es gibt keine gefiederten Bewohner. An einem frostfeien Tag kann der Sommerflieder sogar radikal verjüngt werden.

Auch im Herbst ist ein Rückschnitt möglich. Allerdings sollten zu dieser Zeit nur kleinere Schnitte durchgeführt werden. Besonders lange Triebe werden gekürzt und ganz wichtig ist das Entfernen der verblühten Blütenrispen. Der Sommerflieder produziert sehr viele Samen, die von den Herbstwinden verweht werden, wenn nicht geschnitten wird. Damit der Sommerflieder im Garten nicht Überhand nimmt, sollte man ein Aussamen durch die Entfernung der vertrockneten Blütenstände vermeiden.

Schnittanleitung

Richtig schneiden lernt man am besten durch eine gute Schnittanleitung. Beim Zurückschneiden des Sommerflieders darf auch einmal ein Fehler unterlaufen. Der Strauch ist robust, schnellwüchsig und verträgt einen kräftigen Schnitt.

Verjüngungsschnitt

Dieser wird jedes Jahr im zeitigen Frühjahr durchgeführt:

  1. Die langen Triebe werden bis auf 20 bis 30 cm Länge eingekürzt.
  2. Dazu verwendet man scharfe Messer, Scheren oder Sägen. Werkzeug sollte vor Gebrauch desinfiziert werden, damit keine Keime oder Schädlinge in die Schnittwunde eindringen können.
  3. Triebe werden immer schräg von oben außen nach unten innen geschnitten, Regenwasser sollte gut ablaufen können.
  4. Triebe, die in Konkurrenz zueinander stehen oder auch Äste, die zu nah beieinander wachsen, werden entfernt, da sie sich gegenseitig im Wachstum behindern.
  5. Sind die Triebe bereits sehr kräftig entwickelt, kann eine kleine Astsäge zu Hilfe genommen werden.

War der Winter mild und es gab wenig Frost, wird der Sommerflieder seine Blätter nicht verloren haben. Er überwintert grün. Im sehr frühen Frühjahr schneidet man hier die verblühten Triebe kräftig zurück. Der Schnitt sollte allerdings nur dann erfolgen, wenn kein starker Frosteinbruch mehr zu erwarten ist, der einen frischen Austrieb erfrieren lässt. Wird der Schnitt zu spät vorgenommen, wird auch die Blütezeit später einsetzen.

Auslichtungsschnitt

Ist kein Radikalschnitt erforderlich, sollte der Strauch im Frühjahr zumindest ausgelichtet werden. Bei zu dicht stehenden Trieben wird der schwächere von beiden entfernt. So erhalten die umliegenden Äste mehr Platz und Licht. Die Triebe, welche im vergangenen Jahr Blütenrispen getragen haben, werden über zwei gegenständigen Blattansätzen abgeschnitten. Dort können sich nun Triebknospen bilden, die im Sommer neue Rispen tragen. Seitentriebe, die sich nicht richtig entwickelt haben, zu dünn sind oder sich mit anderen Trieben überlagern, werden ebenfalls gekappt.

Blütenschnitt

Nach der Blüte sollten die welken Rispen immer gleich abgeschnitten werden. So können sich keine Samen ausbilden und der Schmetterlingsstrauch kann sich nicht unkontrolliert ausbreiten. Beim Schnitt werden die Rispen bis zur nächsten Blattachsel heraus geschnitten. Sind bereits Samen vorhanden, ist eine Entsorgung des Schnittguts im Restmüll erforderlich. Auf dem Kompost würden die Samen reif und könnten sich verbreiten. Da der Sommerflieder sehr wüchsig ist, hat er die Eigenschaft, sich gerne und ausgiebig zu verbreiten. Dabei verdrängt er allerdings heimische Gewächse. Aus diesem Grund ist das Entfernen der verblühten Rispen sinnvoll. Sommerflieder sollte immer kontrolliert vermehrt werden.

Sommerflieder nach dem Rückschnitt

Sind die zeitigen Schnitte beim Sommerflieder erledigt, sieht der Strauch immer etwas gerupft aus. Wenn man den Strauch richtig schneiden möchte, bleibt nach Beendigung der Schneidemaßnahmen nur noch ein lichtes Grundgerüst übrig. Doch sobald der Frühling fortschreitet und die Pflanzensäfte wieder fließen, wird der Sommerflieder kräftig austreiben. An den neuen, bis zu 2 m hohen Trieben entwickeln sich wieder lange Blütenrispen, die dem Sommerflieder sein charakteristisches Aussehen verleihen.

AMO