An eine Zeit ohne Sonnenblumen können wir uns nicht erinnern. Dennoch hat Europa Tage ohne ihre Blüten gekannt. Das war vor Jahrhunderten, als sie ausschließlich in ihrer fernen Heimat wurzelten. Zum Glück hat sich die Sonnenblume bei uns eingelebt. Ohne ihr Gelb würde dem Sommer etwas fehlen!
Hinweise statt Klarheit über ihre Herkunft
Die Sonnenblume bewohnt diese Erde schon so lange, dass es nicht einfach ist, ihre Spuren zurück zum Ursprung zu verfolgen. Von ihren längst vergangenen Zeiten sind wenige bis gar keine Schriften vorhanden. Forscher versuchen dennoch herauszufinden, wo ihr unaufhaltsamer Siegeszug seinen Lauf nahm.
Unter den Experten herrscht nicht in allen Punkten Einigkeit. Nicht zuletzt auch, weil sie unterschiedliche Ansätze verfolgen. So werden archäologische Funde zur Ermittlung der Herkunft herangezogen und die verschiedenen lokalen Namen der Sonnenblume unter die Lupe genommen. Daneben gibt es aber auch molekularbiologische Untersuchungen, die auf die Aussagekraft der Gene setzen. Vermutlich ist das abschließende Wort in Sachen Herkunft noch nicht gesprochen.
Der Ursprung liegt in Amerika
Der Ursprung der Sonnenblume liegt in Amerika. Soweit sind sich alle Forscher einig. Doch wenn es um die genauere Lokalisierung geht, sind diese Annahmen zu finden:
- Nordamerika (die heutigen USA)
- Mittelamerika (Region um Mexiko)
- parallele Entwicklung in beiden Regionen
In Nordamerika wurde die Sonnenblume bereits vor 2500 Jahren als Nutzpflanze verwendet, weil ihre Kerne als Fettlieferanten erkannt und geschätzt wurden. Von den mittelamerikanischen Völkern wird angenommen, dass ihnen die Sonnenblume schon vor 4500 Jahre bekannt war und als „besondere“ Zierpflanze gehalten wurde. So soll der große Entdecker und Eroberer Francisco Pizarro beobachtet haben, wie Inka die goldgelben Blüten als Abbild Gottes verehrt und für rituelle Zwecke eingesetzt haben.
Hinweis:
Der wissenschaftliche Name der Sonnenblume Helianthus annuus hat seinen Ursprung in der griechischen Sprache. Das Wort helius bedeutet Sonne und anthus Blume. Der Zusatz annuus deutet auf die Einjährigkeit hin.
1522 kam die Sonnenblume nach Europa
Die Seefahrer brachten die Sonnenblume 1522 nach Europa. Zunächst breitete sie sich als hübsche Zierpflanze immer weiter aus. Später wurde sie für die Ölgewinnung entdeckt, wofür sie auch heutzutage kommerziell angebaut wird. Im Hausgarten stehen die Schönheit der Blüten und die lange Blütezeit im Vordergrund. Sonnenblumen in Töpfen schmücken Balkone oder wurzeln an einen sonnigen Standort im Garten.
Es gibt nicht nur die einjährige, nicht winterharte Riesen-Sonnenblume. Sogenannte Sonnenblumenstauden lassen sich auch mehrjährig kultivieren. Kleine Sonnenblumen dagegen sind durch ihren niedrigen Wuchs ideal für die Kübelhaltung.