Die Ananas hat sowohl die Möglichkeit einer vegetativen als auch einer generativen Vermehrung. Beide Möglichkeiten haben Vor- und Nachteile, vor allem beim Aufwand in der Anzucht.
Generative Vermehrung über Samen
Möchten Sie die Ananas über die Kerne vermehren, müssen Sie diese aus der Frucht selbst sammeln. Samen von Ananasfrüchten gibt es meist selten bis kaum zu kaufen, da bei der generativen Vermehrung nicht sicher ist, wie die Pflanze bzw. Frucht später aussieht. Es gibt mittlerweile sehr viele Zuchtsorgen, die große Unterschiede in der Qualität der Früchte, deren Farbe und Ertrag haben.
Im Ertragsanbau wird generell nicht über Samen vermehrt, da das Ergebnis zu unsicher ist. Zudem dauert es mehrere Jahre, bis die Pflanze überhaupt blüht.
Für die Aussaat benötigen Sie einiges an Geduld. Die Keimtemperatur beträgt zwischen 25-30°C und sie benötigen eine Luftfeuchtigkeit von 80%. Bei optimalen Bedingungen keimen die Samen in einer Zeit von acht bis zwölf Wochen. Danach können Sie die Keimlinge etwas kühler stellen, was einen kompakten Wuchs fördert.
Vegetative Vermehrung über Schösslinge
Die vegetative Vermehrung, die auch im Ertragsanbau betrieben wird, geschieht über Schösslinge aus den Blattachsen oder Wurzelschösslingen.
Die Wurzelschösslinge sind einfach zu gewinnen, denn Sie müssen nur darauf achten, ob aus dem Boden neue Pflanzen herausschauen. Ist dies der Fall, können Sie vorsichtig einmal nachgraben und schauen, ob die Triebe bereits Wurzeln haben. Sobald sich Wurzeln gebildet haben, können Sie den Jungtrieb von der Mutterpflanze trennen und die Ananas in einen neuen Topf pflanzen.
Schösslinge aus Blattachsen sollten mindestens eine Länge von ca. 20 cm haben. Entfernen Sie die unterste Blattreihe und lassen Sie sie in einem Glas Wasser anwurzeln. Wichtig ist, das Wasser täglich zu wechseln, denn anderenfalls können sich darin Fäulnisbakterien ansiedeln, die den Schössling absterben lassen können.