Vielseitig verwendbar: Brennnesseljauche

brennesseljauche
Brennnesseljauche ist ein natürlicher Dünger.

Wenn es um unangenehme Gefühle durch den Hautkontakt mit Brennnessel geht, spielen die Nasenschleimhäute in der Regel eine untergeordnete Rolle. Dies ändert sich schlagartig, wenn Sie Brennnesseljauche ansetzen. Dieser Sud trägt seinen Namen nicht ohne Grund. Dafür ist Brennnesseljauche aber auch äußerst nützlich bei vielen Arbeiten im Garten.

Brennnesseln besorgen

Für die Herstellung von Brennnesseljauche benötigen Sie zunächst etwa ein Kilogramm Brennnessel. Diese lässt sich an Waldrändern wie auch an Uferböschungen und in Wiesen finden und pflücken. Achten Sie darauf, bei dieser Arbeit lange feste Kleidung und vor allem undurchlässige Handschuhe zu tragen.

Die Jauche ansetzen

Nach der Ernte der Brennnesseln gehen Sie wie folgt vor:

  • Zerkleinern Sie die Brennnesseln
  • Füllen Sie ein Gefäß mit zehn Litern Wasser
  • Geben Sie die Brennnesseln so hinein, dass alle Bestandteile mit Wasser bedeckt sind.
  • Platzieren Sie das Gefäß in einem Bereich des Gartens, den Sie wenig nutzen und decken Sie es ab.

Sofern Sie getrocknete Brennnesseln im Haus haben, benötigen Sie lediglich 150 bis 200 Gramm auf zehn Liter Wasser. Die Geruchsentwicklung der Jauche fällt wesentlich geringer aus, wenn Sie etwas Gesteinsmehl hinzu geben. Die Jauche sollte etwa nach zehn bis vierzehn Tagen fertig sein.

Einsatz als Dünger

Der fertigen Jauche handelt es sich um einen hervorragenden Dünger. Bei der Brennnessel handelt es sich um eine Zeigerpflanze für viel Stickstoff und reichlich Nährstoffe im Boden. Entsprechend viel kann die Brennnessel als Dünger wieder an den Boden abgeben. Hiervon profitieren Starkzehrer wie Tomaten, Gurken, Zucchini, Paprika und zahlreiche weitere Arten von Gemüse.

Vorteile der Düngung mit Brennnesseljauche

Der Jauche werden außerdem zahlreiche weitere Wirkungen zugesagt. So sollen mit Brennnesseljauche gedüngte Pflanzen wesentlich widerstandsfähiger gegen Krankheiten sein und ein besonders gesundes Wachstum entwickeln. Der für die Quaddeln auf der Haut verantwortliche Giftstoff Kieselsäure soll außerdem dafür sorgen, dass Tomaten, Gurken und Zucchini, die in dieser Form gedüngt wurden, einen wesentlich intensiveren Eigengeschmack entwickeln. Vor allem aber handelt es sich um ein rein natürliches Düngemittel, dass den Einsatz von Chemie in Ihrem Garten in vielen Fällen unnötig macht.

Vor dem Einsatz verdünnen

In purer Form ist Brennnesseljauche zu aggressiv für die zu düngenden Pflanzen. Sie müssen die Jauche daher vor der Verwendung zunächst verdünnen. In welchem Verhältnis Sie dies tun, hängt davon ab, für welche Pflanzen Sie diese verwenden möchten:

  • Ältere Pflanzen und stark zehrende Gemüsesorten: 1:10
  • Jungpflanzen und Setzlinge: 1:20
  • Rasen 1: 50

Zur Schädlingsbekämpfung verwenden

Brennnesseljauche lässt sich aber auch hervorragend in verdünnter Form gegen Blattläuse und Spinnmilben einsetzen. Auch hierbei spielt die Kieselsäure eine zentrale Rolle, die nach dem Ansetzen von den Blättern und Stielen an die Flüssigkeit abgegeben wird. Den gleichen Effekt erzielen Sie die deutlich schneller, wenn Sie einen Brennesselsud gegen Schädlinge aufkochen. Gerade wenn es um einen Befall mit Schädlingen geht, ist rasches Handeln geboten. Sie haben dann keine zwei Wochen Zeit , zunächst eine Jauche anzusetzen. Sofern Sie nicht ohnehin Brennnesseljauche als Dünger vorrätig haben, sollten Sie daher einen sofort einsetzbaren Brennnesselsud aufkochen, den Sie unmittelbar verwenden können.

Die richtige Vorgehensweise

Den abgekühlten Sud bzw. die Jauche verdünnen Sie zunächst in einem Verhältnis von etwa 1:10 mit Wasser. Anschließend können Sie die Mischung vorsichtig direkt auf die befallenen Teile der betroffenen Pflanzen gießen. Wesentlich zielgenauer lässt sich die Jauche jedoch mit Hilfe einer Sprühflasche verwenden. Diesen Vorgang sollten Sie mehrfach wiederholen, um auch die gerade frisch geschlüpften Schädlinge sicher zu erwischen.

Besser für andere Pflanzen

Der große Vorteil von Brennnesseljauche bei der Schädlingsbekämpfung liegt vor allem an der geringeren Belastung des Bodens in Ihrem Garten mit Chemie. Die Rückstände von künstlichen Herbiziden haben oft eine schädliche Wirkung auf die Pflanzen in ihrem Garten.