Die Feige bietet mehrere Möglichkeiten zur Vermehrung, die sowohl generativ als auch vegetativ erfolgen können. Vor allem die Vermehrung über Stecklinge bietet gute Erfolge und ist daher vorzuziehen.
Samen
Generativ werden Feigen über Samen vermehrt. Das bedeutet, dass die Samen immer die Erbanlagen von zwei Blüten haben. Dies bedeutet allerdings auch, dass Sie nicht immer sicher wissen, wie das Ergebnis ist. Denn genetisch kann die mütterliche oder väterliche Seite dominieren.
Wenn Sie Feigen über Samen vermehren möchten, achten Sie bei der Pflanzung in Deutschland darauf, dass Sie Saatgut von selbstfruchtenden Feigen verwenden. Nicht selbstfruchtende Sorten würden einen geeigneten Bestäuber benötigen, der jedoch in Regionen mit einem kalten Winter nicht heimisch ist bzw. überleben kann.
Die Feige ist ein Lichtkeimer, weshalb sie bei der Aussaat nicht mit Erde bedeckt werden darf. Verwenden Sie zur Aussaat ein Zimmergewächshaus, das Sie mit Aussaaterde befüllen. Verteilen Sie die Samen großzügig und besprühen Sie diese vorsichtig. Die Feige braucht eine Temperatur um 25°C zum Keimen. Nach ein bis vier Wochen zeigen sich die ersten Keimlinge. Sobald sie das erste Blattpaar nach den Keimblättern gebildet haben, können Sie die jungen Feigen umpflanzen.
Stecklinge
Bis sich aus den Samen ein ertragreicher Baum entwickelt, vergehen viele Jahre. Etwas schneller geht es bei der Vermehrung über Stecklinge.
Dazu schneiden Sie im Frühjahr Steckhölzer mit einer Länge von 15 – 20 cm. Die Steckhölzer sollten mindestens drei Augen haben. Entfernen Sie die Blätter im unteren Bereich und lassen Sie die Stecklinge im Wasser bewurzeln. Dies kann mehrere Wochen dauern und in der Zeit müssen Sie regelmäßig das Wasser wechseln. Sobald sich die Wurzeln gebildet haben, können Sie die Stecklinge in die Erde pflanzen.
Alternativ können Sie die Steckhölzer auch direkt in Töpfe mit Anzuchterde pflanzen. Diese Methode ist jedoch mit einem höheren Pflege- und Platzaufwand verbunden. Sie müssen, bis die Stecklinge bewurzelt sind, die Pflanzen vor dem Austrocknen schützen. Ob die Bewurzelung erfolgreich war, erkennen Sie daran, dass die Stecklinge neue Blätter bilden. Frühestens im Herbst können Sie die Jungpflanzen umpflanzen.