Es gibt Waldheidelbeeren, die in unseren Breitengraden im wild im Wald wachsen. Dann gibt es noch die aus Nordamerika stammenden Kulturheidelbeeren, die speziell für den Anbau im Garten gezüchtet wurden. Doch was sind nun Gartenheidelbeeren, eine dritte Art?
Gartenheidelbeeren als beliebtes Gartenobst
Nein, bei den Gartenheidelbeeren handelt es sich um keine dritte Art. Diese Bezeichnung ist einfach nur ein Synonym für die Kulturheidelbeere. Es stammt wohl daher, dass Kulturheidelbeeren im Garten angebaut werden beziehungsweise für diesen gezüchtet werden. Die unterschiedlichen Bezeichnungen dienen aber nicht nur der Abgrenzung zur Waldheidelbeere. Genau betrachtet haben beide Arten nichts miteinander zu tun.
Das heißt sie sind, wenn überhaupt, nur sehr weit entfernt miteinander verwandt. Wenn Sie also ein Liebhaber der aromatischen Waldheidelbeeren sind, müssen Sie sich bei der Gartenheidelbeere auf ein anderes Geschmackserlebnis einstellen. Die Früchte sind deutlich größer und weniger aromatisch. Dafür sind sie saftiger und süßer. Außerdem ist der zu erwartende Ernteertrag deutlich höher.
Gartenheidelbeeren wachsen zu bis zu zwei Meter hohen Sträuchern heran und tragen von Angang Juli bis in den September hinein unermüdlich Früchte. Ein weiterer Vorteil ist, dass Sie bei einer im Garten wachsenden Kulturheidelbeere keine Angst vor dem gefährlichen Fuchsbandwurm haben müssen.
Gartenheidelbeeren anbauen
Die Gartenheidelbeere wächst, wie die Waldheidelbeere, auf einem kalkarmen und sauren Boden. Wichtig ist, dass dieser gleichmäßig feucht ist, aber keine Staunässe aufweist. Meistens muss die Gartenerde ausgetauscht werden, dafür bietet sich handelsübliche Rhododendron- oder Azaleenerde an. Heben Sie ein eher breites als tiefes Pflanzloch aus, da Heidelbeeren flach wurzeln. Wenn Sie aus ökologischen Gründen auf Torf zur Ansäuerung des Bodens verzichten möchten, können Sie alternativ auch folgende Materialien verwenden:
- Kompost aus Fichtennadeln,
- Kompost aus Tannennadeln oder
- Sägemehl aus unbehandeltem Holz.
Torf wird aus dem Moor abgebaut und so werden wichtige Biotope für viele Tiere zerstört. Außerdem kann man mit zu viel Torf den Boden auch schnell übersäuern und das schadet den Pflanzen dann mehr als es nutzt.
Gartenheidelbeeren richtig pflegen
Gartenheidelbeeren müssen regelmäßig gegossen werden. Das gilt besonders zur Erntezeit und in längeren Trockenphasen. Ein lockerer Boden verhindert, dass schädliche Staunässe auftritt. Zurückschneiden müssen Sie Ihre Heidelbeersträucher in den ersten vier Jahren nicht, danach kann ein Verjüngungsschnitt sinnvoll sein. Ernten Sie die Früchte regelmäßig, da diese immer wieder nach und nach reifen. Schauen Sie ruhig alle paar Tage nach reifen Blaubeeren.