Geranien durch Stecklinge vermehren – gelingt einfach!

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Geranien lassen sich sehr leicht vermehren.

Besonders schöne Geranienexemplare sollten Nachwuchs bekommen. Ihr üppiger Austrieb im Sommer liefert dafür reichlich Stecklinge. Aus ihnen entwickeln sich mühelos neue Pflänzchen, die zudem mit der Mutterpflanze identisch sind. Die Handgriffe, die Sie als Besitzer beisteuern müssen, verraten wir Ihnen nachfolgend.

Optimaler Zeitpunkt für die Vermehrung

Der Monat August ist ideal für das Schneiden von Stecklingen, alternativ auch die erste Septemberhälfte. Geranien, gemeint sind hier die aus Südostafrika stammenden Pelargonien und nicht der heimische Storchschnabel (Geranium), befinden sich dann mitten in ihrer Blütezeit. Suchen Sie für die Vermehrung die Geranienpflanzen aus, die Ihnen am besten gefallen bzw. am fleißigsten blühen.

Tipps & Tricks

Manche Balkonbesitzer kaufen ihre Geranien jedes Jahr neu, weil sie über kein ausreichend großes Winterquartier verfügen. Hier bietet sich die Stecklingsvermehrung als eine kostengünstige Alternative an, denn junge Geranien brauchen zum Überwintern kaum Platz.

Stecklinge schneiden und vorbereiten

Wählen Sie gesunde, halbreife und etwa fingerdicke Seitentriebe aus, die möglichst keine Blüten oder Knospen haben. Weiche, noch unreife Triebe faulen eher, als das sie bewurzeln.

  • ideale Stecklingslänge liegt bei etwa 10 cm
  • die Schnittstellen müssen glatt sein
  • daher eine saubere und scharfe Schere verwenden
  • unterhalb eines Blattknotens schneiden
  • unterste bzw. kleine Blätter entfernen, ebenso evtl. vorhandene Blütenansätze
  • es genügt, wenn ein großes Blattpaar am Steckling verbleibt
  • Stecklinge etwa zwei Stunden antrocknen lassen
Tipps & Tricks

Auch vom Wind abgebrochene Triebe können für die Vermehrung genutzt werden. Doch hier ist die Bruchstelle meist zerfranst. Greifen Sie zur Schere, um das Ende unterhalb eines Blattknotens glatt abzuschneiden.

Stecklinge einpflanzen

  1. Befüllen Sie kleine, mit Abflusslöchern versehene Pflanztöpfe mit Anzuchterde, sie begünstigt die Bildung feiner Wurzeln. Doch auch ganz normale Blumenerde kann verwendet werden.
  2. Pflanzen Sie pro Topf einen Steckling ein. Er sollte etwa 2 cm tief in die Erde gesteckt werden, ggf. das Loch mit einem Pikierstab vorbohren.
  3. Drücken Sie die Erde leicht an und gießen Sie die Stecklinge gut an.
  4. Stülpen Sie über jeden Topf eine lichtdurchlässige Plastiktüte (muss täglich gelüftet werden).
  5. Stellen Sie die Töpfe an einen schattigen, warmen und geschützten Platz. Kühlt es nachts bereits stark ab, können die Töpfe auch im Haus auf einer hellen Fensterbank stehen.
  6. Halten Sie die Erde stets leicht feucht, jedoch nicht zu nass.

Weitere Pflege und Überwinterung der Junggeranien

Nach etwa 4-6 Wochen treiben die eingepflanzten Stecklinge neue Blätter aus. Das ist ein deutliches Zeichen, dass die Anwurzelung geklappt hat. Doch da sie keinen Frost vertragen, steht zuerst ihre Überwinterung im Haus an. So erfolgt sie richtig:

  • Töpfe hell stellen, jedoch ohne direkte Sonne
  • ideale Temperatur liegt zwischen 10 und 15°C
  • Heizungsnähe ist ungünstig
  • Pflanzen zurückhaltend gießen, noch nicht düngen
  • im Februar in ein größeres Gefäß umtopfen
  • dann eine nährstoffreiche Erde verwenden
  • die Geranien danach stufenweise wärmer und heller stellen
  • etwa sechs Wochen nach Umtopfen erstmals düngen
  • Geranien erst ab Mitte Mai dauerhaft ins Freie stellen
  • zuvor schrittweise an den neuen Standort gewöhnen