Granatäpfel lassen sich über Samen oder Stecklinge vermehren. Beide Varianten haben eine hohe Erfolgsquote, allerdings dauert es bei der Stecklingsvermehrung nicht so lange, bis die Bäumchen die ersten Blüten hervorbringen.
Stecklinge
Stecklinge werden im zeitigen Frühjahr geschnitten, noch bevor die Granatäpfel treiben. Sie sollten eine Länge von mindestens 10 cm haben, ideal sind 20 cm. Die Stecklinge werden mindestens ein Drittel tief in Anzuchterde bepflanzt und konstant feucht gehalten. Eine rasche Wurzelbildung wird bei Temperaturen um 20°C begünstigt. Im Schnitt bildet der Granatapfel nach vier bis sechs Wochen Wurzeln aus. Sobald die Jungpflanzen Blätter bilden, werden die Granatäpfel in nährstoffreicheres Substrat umgepflanzt.
Vorteile der Stecklingsvermehrung:
- rasche Bewurzelung
- frühe Blütenbildung
- genetisch idente Pflanzen
- geringer Aufwand
Samen
Voraussetzung für die Vermehrung über Samen, ist eine Blüte, die befruchtet wird und eine Frucht auch reif wird. Alternativ kann auch aus einer Frucht aus dem Handel die Samen entnommen werden. Der Nachteil dieser Methode ist, dass die Jungbäume oft nicht blühen oder es mehr als zehn Jahre dauert, bis sich die erste Blüte bildet. Als sommergrüner Strauch ist der Granatapfel allerdings auch attraktiv. Zudem werden Pflanzen aus Samen als Grundlage für die Veredlung verwendet.
Anleitung zur Aussaat:
- frische Samen von dem Fruchtfleisch befreien
- Samen kurz abwaschen
- Samen evtl. 24 Stunden in warmem Wasser quellen lassen
- Zimmergewächshaus mit Anzuchterde befüllen
- Samen gleichmäßig verteilen
- Samen leicht andrücken und nicht mit Erde bedecken
- Samen vorsichtig angießen
In der Keimphase ist es wichtig, das Sie die Samen nicht austrocknen lassen. Zum Keimen benötigen die Samen Licht und eine Temperatur zwischen 20° und 24°C. Die Keimung kann bis zu sechs Wochen dauern und in dieser Zeit sollten Sie die Haube vom Zimmergewächshaus alle paar Tage zum Lüften heben.
Jungpflanzen vereinzeln
Granatäpfel wachsen eher langsam, sie dürfen daher früh nach der Keimung vereinzelt werden. Sobald die Jungpflanzen kräftig genug sind, können Sie die Granatäpfel in nährstoffreiches Substrat pflanzen.
Granatäpfel sind nur bedingt frostfest. Jungpflanzen sollten im ersten Jahr unbedingt vor jeglichem Frost geschützt werden. Ihre Rinde ist noch nicht so robust, dass sie kühle Temperaturen vertragen, und sollten ins Haus geräumt werden, sobald die Temperatur unter 10°C zu fallen drohen. 10°C und ein heller frostfreier Raum sind generell ideal um Granatäpfel zu überwintern.
