Kresse gießen – so viel Wasser braucht sie

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Kresse braucht viel Wasser

Wenn es um den Keimboden geht, ist Kresse wenig zimperlich. Die ansonsten obligatorische Erde darf bei ihr von Aussaat bis Ernte komplett fehlen bzw. wird einfach durch ein paar Lagen Küchenpapier ersetzt. Wofür es keine Alternative gibt, ist Wasser. Doch wie viel ist gut und wie viel schadet?

Die erste Berührung mit Wasser noch vor Aussaat

Kressesamen können direkt aus dem Tütchen auf die Keimunterlage ausgesät werden. Das Einweichen bietet jedoch zwei überzeugende Vorteile. Die gewässerten Samen keimen gleichmäßiger, braune Samenhüllen lösen sich später von allein von den Keimblättern. Sie landen also nicht im Essen oder müssen aufwendig per Hand abgelöst werden. Das Einweichwässer hat seinen Zweck erfüllt, sobald sich um jeden Samen eine durchsichtige Schleimschicht gebildet hat. Das wird bereits nach 3-4 Stunden der Fall sein.

Weiter geht es mit Feuchtigkeit in der Keimzeit

Nach der Aussaat müssen die Samen für die komplette Dauer der Keimung gleichbleibend feucht gehalten werden. Wenn das Wetter sehr warm ist und die Keimunterlage nur aus etwas Küchenrolle besteht, geht das mit dem Austrocknen ratzfatz. Den Kressesamen vorsorglich eine großzügige Portion Wasser zukommen zu lassen, ist keine so gute Idee, da die Gefahr von Schimmelbildung steigt. Gießen Sie überschüssiges Wasser zeitnah und vorsichtig ab. Zum Glück ist die penible Gießarbeit auf wenige Tage beschränkt, da die Kresse auf der Fensterbank bereits nach etwa vier Tagen zum Essen groß genug ist. Im Freiland kann ihr Dasein länger andauern, weil sie da bis zu 50 cm anwachsen und bis zur Blüte geerntet werden darf.

Tipps & Tricks

Damit die Keimunterlage nicht binnen weniger Stunden austrocknet und die zarten grünen Keimblätter nicht verbrennen, sollten Sie ausgesäte Kressesamen nicht einer intensiven Sonnenbestrahlung aussetzen, also nicht am Südfenster direkt hinter Glas platzieren.

Kresse richtig gießen – ein paar wichtige Regeln

Dass Kresse nie austrocknen bzw. nicht in Staunässe stehen darf, ist nur ein Aspekt des richtigen „Wasserdaumens“. Ebenso wichtig ist, wie sie gegossen wird. Die Samen aber auch Kressesprossen sind so fein und klein, dass zu viel Wasserdruck sie fortschwemmen oder umknicken kann. Deswegen gilt bis zum Ernten:

  • Samen nach Aussaat leicht andrücken, damit sie nicht fortgeschwemmt werden
  • nicht mit Erde bedecken, da Lichtkeimer
  • kein abgestandenes Wasser verwenden
  • Keimunterlage mit Sprühflasche befeuchten
  • entweder mit einem sehr feinen Wasserstrahl oder mit Wasser einnebeln
  • nicht unter Wasserhahn halten
  • keine Gießkanne oder Schlauch verwenden
  • auch schon gekeimte Kresse vorsichtig gießen
  • Wasserstrahl kann sie auf den Boden drücken

Auf der Fensterbank kann die Aussaatschale leicht schräg gestellt werden, damit sich kein Wasser sammeln kann. Im Garten kann stark prasselnder Regen die Mühe zunichtemachen, muss halt so hingenommen werden.