Die vitaminreiche Kresse ist ja soooo gesund und überdies würzig-lecker! Und das Schöne an ihr: Sie lässt sich sowohl im Garten als auch auf dem Balkon oder sogar im Haus züchten. Ein frisches Kraut für jedermann! Der Anbau kann variabel gestaltet werden, ganz wie die eigenen Gegebenheiten es erlauben. Mehr darüber.
Viele geeignete Standorte für die Kresse
Kresse zeigt sich im Garten anspruchslos. Im Grunde kann jedes freie Plätzchen mit ihr besetzt werden. Am liebsten wächst sie in der Sonne oder im Halbschatten. Doch auch im Schatten wird etwas aus ihr, wenn auch mit Zeitverzögerung. Kresse eignet sich optimal als Zwischenfrucht oder Markierungskresse. Sie wächst nicht gerne neben Rucola, verträgt sich ansonsten mit allen Pflanzenarten gut. Im Haus braucht Kresse Wärme und eine besonders helle Fensterbank. Auf dem Balkon kann sie problemlos im Topf gedeihen.
Erde ist bei Kresse kein Muss
Im Gartenbeet geht nichts ohne Erde, zum Glück ist die Kresse in dieser Hinsicht leicht zufriedenzustellen. Normale Gartenerde genügt ihr, solange diese durchgehend mäßig feucht bleiben kann und dabei nicht zu Staunässe neigt. Die Nährstoffdichte ist zweitrangig. Sie kommt mit fetten und mageren Böden klar.
Im Haus kann die Erde leider zu schnell schimmeln. Hier sollten Sie Kresse besser auf Küchenkrepp, Papiertaschentüchern oder Watte züchten. Alternativ können Sie die Erde vor Aussaat im Backofen sterilisieren und so das Schimmelrisiko minimieren. Als Aussaatgefäß eignet sich jede flache Schale: Teller, alte Plastikverpackung, Eierkarton. Wenn Sie einen bereits gebrauchten Topf verwenden, reinigen Sie ihn zuvor gründlich.
Eine Menge Samen – woher nehmen?
Samen gibt es im Handel günstig zu kaufen. Wem das Tütchen zu wenig Inhalt bietet, kann Kressesamen im Internet auch in größeren Gebinden bekommen. Im Garten ist es auch möglich, ein paar Pflanzen nach der Blüte stehen zu lassen, damit Sie keimfähige Samen für die Vermehrung bekommen. Im Haus blüht Kresse nicht, da sie vorher abgeerntet wird. Zudem ist im Haus keine Bestäubung möglich.
Beste Zeit für die Aussaat
Im Haus kann Kresse ganzjährig ausgesät werden. Da im Winter die Tage lichtärmer sind, wird sich die Ernte in dieser Jahreszeit etwas verzögern. Doch dabei ist die Rede von lediglich 1-2 Tagen. Der Winter ist trotzdem eine gute Zeit, Kresse auszusäen. Denn während es im Sommer im Garten verschiedenste Kräuter zu ernten gibt, muss im Winter jeder Gelegenheit beim Schopf gepackt werden, frisches Grün zu bekommen. Zu dunkel darf es auf der Fensterbank aber auch nicht sein, sonst werden die Kressesprossen nicht kräftig, sondern schießen in die Höhe. Für die Aussäen im Garten gilt:
- Kresse ist frostempfindlich, liebt Bodentemperaturen über 15 °C
- in warmen Regionen ist Freilandaussaat ab März möglich
- ansosten von Mitte Mai bis September, teilweise auch bis Oktober
- innerhalb dieses Zeitrahmens ist Aussaat jederzeit möglich
Regeln für die Kresseaussaat
Bei Säen sind nur wenige Regeln zu beachten, dafür aber einige zwingend, wenn Keimung zuverlässig gelingen soll:
- Erde gut auflockern, ggf. mit Sand mischen
- Kresse breitflächig oder in Reihen säen
- für einfachere Aussaat mit etwas Sand mischen
- Reihenabstand von 15 cm einhalten
- Brunnenkresse dünner aussäen
- Samen nicht mit Erde bedecken, da Lichtkeimer
- Samen andrücken, damit sie nicht von Regen fortgeschwemmt werden
- Vögel lassen die scharfen Samen in Ruhe
- sofort und vorsichtig die Erde befeuchten, ohne die Samen fortzuspülen
- Erde nie austrocknen lassen
- Pikieren ist nicht notwendig, zu dicht stehende Pflanzen abernten
Erntezeit mit Neuaussaat verlängern
Im Haus ist die Kresse nach ein paar Tagen erntereif. Nach dem Abernten kann sie nicht mehr nachwachsen, da beim Schneiden auch ihr Wachstumspunkt entfernt wird. Dieser liegt bei ihr knapp unter den Blättern und konzentriert die meisten Inhalts- und Aromastoffe. Aromatechnisch betrachtet macht es also keinen Sinn, sich die Mühe zu machen, nur die Blättchen abzuzupfen. Kresse lässt sich auch nicht lange aufbewahren oder aromaerhaltend trocknen oder einfrieren.
Säen Sie rechtzeitig neue Kresse ein. Im Garten ist sie nach 2-3 Wochen erntereif und kann bis zur Blüte geerntet werden, danach lässt sie geschmacklich stark nach. Auch hier sollten Sie Kresse regelmäßig in kleineren Mengen nachsäen. Dabei müssen Sie nicht zwingend das Beet wechseln.
Möchten Sie sicher feststellen, ob ihr Gartenkompost einsatzbereit ist, dann machen Sie den sogenannten Kressetest. Keimt die Kresse schon nach wenigen Tagen und bleibt sie grün, ist der Kompost reif. Gelbe, verkümmerte Keimlinge zeigen an, dass der Kompost nachreifen muss.
Kressepflege nach der Aussaat
Alles was Sie nach der Aussaat machen müssen, ist, die Erde gleichmäßig feucht zu halten. Beim Gießen ist die Sprühflasche vorzuziehen, da harter Wasserstrahl Samen fortspült und bereits gewachsene Kresse zu Boden drückt. Düngen müssen Sie die Kresse nicht.
Kressesprossen im Gals ziehen
Da Kressesamen so schnell keimen, können auch spezielle Keimgläser zum Einsatz kommen. In ihnen lassen sich Kressesprossen ganz ohne Keimunterlage nur mit etwas Feuchtigkeit ziehen.