Im Handel sind Maiglöckchen meist bei den Blumenzwiebeln zu finden. Diese Kategorisierung macht jedoch in biologischer Hinsicht keinen Sinn, da es keine Maiglöckchen-Zwiebeln gibt.
Eine klassische Staude
Beim Maiglöckchen handelt es sich zwar um einen Frühblüher, jedoch um keine Zwiebelpflanze. Vielmehr ist das Maiglöckchen eine Staude. Entsprechend bildet es statt Zwiebeln Rhizome. Letztere sind es auch, die im Handel angeboten werden. Die Rhizome unterscheiden sich bereits optisch stark von Zwiebeln. Zwiebeln haben am unteren Ende Wurzeln und am oberen Ende ein Auge, aus dem später die Blume hervortritt. Rhizome weisen dagegen mehrere Augen auf, aus den jeweils ein Halm wächst.
Rhizome werden geteilt
Unterschiede ergeben sich außerdem, wenn es um die Vermehrung von Pflanzen geht. Bei Zwiebelpflanzen bildet die Mutterzwiebel mehrere Nebenzwiebeln, die nach dem Ausgaben an andere Standorte verpflanzt werden können. Bei einem Rhizom erfolgt die Vermehrung dagegen durch Teilung. Bei Maiglöckchen kann diese Teilung besonders intensiv vorgenommen werden. Auch kleine Teile des Rhizoms können, nachdem sie angewachsen sind, neu austreiben. Entsprechend schwierig gestaltet sich beim Maiglöckchen die Entfernung aus dem Garten, weil auch kleine im Boden verbliebene Reste genügen, dass sich die Maiglöckchen erneut ausbreiten.
Das Eingraben verläuft ähnlich
Beim Pflanzen von Rhizomen ergeben sich viele Parallelen zu Zwiebelpflanzen. Folgende Arbeitsschritte sind in beiden Fällen notwendig:
- Aushub des Pflanzlochs
- Anreicherung der Erde durch Untermengung von reifem Kompost.
- Platzierung von Rhizom oder Tulpen mit den Augen nach oben.
- Nach Füllung des Lochs Erde vorsichtig antreten.
Vor allem die richtige Ausrichtung der Augen ist in beiden Fällen von entscheidender Bedeutung. Zeigen diese nach unten, erfolgt auch der Austrieb aus der Zwiebel bzw. dem Rhizom in dieser Richtung.