Der holländische Maler Van Gogh verewigte die gelbgoldenen Sonnenblumen, indem er ihnen immer und immer wieder die Hauptrolle auf der Leinwand gab. Da nicht jeder Gärtner den Pinsel so überzeugend schwingen kann, muss er diese herrlichen Blüten anders für die Zukunft erhalten.
Was wird getrocknet?
Je nachdem wofür Sie Sonnenblumen benötigen, können Sie folgende Teile von ihr trocknen:
- ganze Blüten samt Stiel
- Blütenblätter (die großen, gelben Zungenblüten)
- Sonnenblumenkerne
Wer eine Verwendungsmöglichkeit für die grünen Blätter hat, kann natürlich auch diese trocknen.
Ganze Blüten trocknen
Je größer eine Blüte ist, umso langwieriger ist das Trocknen und umso schwerer lässt sich die Form erhalten. Trocknen Sie daher möglichst kleinere Blüten, die noch halb geöffnet sind oder sich gerade erst frisch entfaltet haben. Schneiden Sie sind sie mit mind. 15 cm Stängel ab. Binden Sie je drei Blumen zusammen und hängen Sie sie kopfüber zum Trocknen auf. Ein dunkler, trockener Ort ist ideal. Trotzdem sollten Sie den Strauß regelmäßig kontrollieren und evtl. schimmelnde Blüten unverzüglich entfernen. Die Trocknung kann mehrere Wochen in Anspruch nehmen.
Blütenblätter trocknen
Der äußere Ring der Sonnenblume besteht aus großen und meist goldgelben Zungenblüten. Diese sind in getrocknetem Zustand eine hübsche Deko. Damit sie sich beim Trocknen nicht verformen, müssen sie beschwert werden:
- von voll erblühtem Blütenkopf abpflücken
- beschädigte Zungenblüten aussortieren
- einlagig auf Küchenkrepp oder Löschpapier ausbreiten
- mit Küchenkrepp/Löschpapier abdecken
- bis zu drei Blütenschichten können so gestapelt werden
- die letzte Schicht ist immer Küchenkrepp/Löschpapier
- Blüten mit glatten, schweren Gegenständen beschweren,
- zum Beispiel mit Büchern
Der Trocknungsvorgang dauert mehrere Tage an. Danach werden die Blätter vorsichtig gelöst und eingesammelt. Sie können sofort als Deko oder zu Bastelzwecken verwendet werden. Auch die grünen Blätter werden nach dieser Methode getrocknet.
Sonnenblumenkerne trocknen
Die Blüte bleibt einfach solange an der Pflanze, bis die Kerne voll ausgereift sind. Beim Ernten im Herbst ist ihre Schale also im Idealfall trocken. Zwei Probleme können diesen natürlichen Ablauf jedoch stören.
Einige Kerne „verschwinden“ vor der Ernte, weil sie herausfallen oder von Vögeln aufgepickt werden. Da hilft nur eine lichtdurchlässige Hülle, zum Beispiel aus Gardinenstoff, die sofort um die Blüte gebunden wird, sobald das Welken einsetzt.
Auch Regen kann das Trocknen erschweren oder gar Fäulnisprozesse in Gang setzen. Ist abzusehen, dass das feuchte Wetter nicht von kurzer Dauer ist, sollten Sie den kompletten Blütenkopf abschneiden und im Haus weiter trocknen. Doch das macht nur Sinn, wenn die Samen bereits gut ausgereift sind, d. h. wenn die Blüte bereits am Welken ist. Nach der Trocknung lassen sich die Kerne einfach herauslösen.
Sollen die Sonnenblumenkerne als Vogelfutter dienen, müssen Sie sie nicht zwingend ernten und trocknen. Die vertrocknete Sonnenblume kann einfach über den Winter im Beet bleiben. Bis zum Frühjahr wird auch der letzte Kern herausgepickt sein. Nach dieser Verwertung ist sie reif für den Kompost.