Der Waldmeister im Steckbrief

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Waldmeister findet auch in der Küche Verwendung.

Waldmeister ist eine besonders geschmacksintensive und aromatische Grünpflanze. Ihre bekannten Inhaltsstoffe verfeinern jedoch nicht nur die typische Waldmeister- bzw. Maibowle. Waldmeister findet auch in der Heilmedizin viele Verwendungsmöglichkeiten. Diese und weitere interessante Fakten gibt es hier.

Die wichtigsten Informationen zum Waldmeister im Überblick

Die wichtigsten Informationen werden kurz übersichtlich aufgelistet:

  • Der Botanische Name des Waldmeisters lautet Galium odoratum.
  • Weitere bekannte Namen für den Waldmeister sind Gliederkraut, Leberkraut oder wohlriechendes Labkraut.
  • Er gehört zur Pflanzenfamilie der Rötegewächse.
  • Der Waldmeister ist ein Frostkeimer.
  • Die beste Zeit für die Aussaat bzw. zum Pflanzen ist demnach in den Wintermonaten, von Oktober bis Februar.
  • Waldmeister ist vollkommen winterhart.
  • Die Wuchsform des Waldmeisters ist aufrecht und unverzweigt mit Quirlen aus bis zu acht grünen Blättern.
  • Er erreicht eine Wuchshöhe von fünf bis hin zu 50 Zentimetern.
  • Die Erntezeit des Waldmeisters ist von März bis April,
  • die Blütezeit von April bis Juni,
  • die Frucht- bzw. Samenreife ist zwischen Juni und September.
  • Die Blüten sind weiß.
  • Jede einzelne Blüte besitzt vier Blütenblätter und ist in engständigen Scheindolden angeordnet.

Vorkommen und Verbreitung

Der Waldmeister ist nahezu weltweit verbreitet. Natürlicherweise wächst er meist in gemäßigten und kühleren Zonen, in Höhenlagen von bis zu 1.400 Metern. In Mitteleuropa ist das Gewächs meist in schattigen Rotbuchenwäldern sowie in Eichen-Hainbuchenwäldern ansässig.

Die bevorzugten Standortbedingungen

Waldmeister bevorzugt schattige bis halbschattige Standorte. Pflanzen Sie diesen deshalb nach Möglichkeit in den Schatten größerer Bäume oder Sträucher. Direkte Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden, hier kann der Waldmeister leicht verbrennen und eingehen.

Der Boden sollte möglichst locker und nährstoffreich sein. Mit kalkhaltiger Erde kommt der Waldmeister besonders gut zurecht. Ein leicht basischer pH-Wert ist zudem angemessen. Der Boden sollte unbedingt eine gewisse Grundfeuchtigkeit aufweisen, an trockenen Standorten gedeiht der Waldmeister nur mäßig.

Eine zusätzliche Düngung des Waldmeisters ist grundsätzlich nicht nötig, sofern der Boden bereits nährstoffreich angesetzt ist. Etwas Kompost und Laub im Herbst sorgen jedoch für eine ausgewogene Nährstoffversorgung über den Winter.

Die Inhaltsstoffe

Der typische Waldmeistergeruch wird durch Cumarin verursacht, welches vor allem im trockenen oder welken Zustand freigesetzt wird. Neben Cumarin, welches etwa 1 % der Trockenmasse beträgt, besteht Waldmeister zudem aus Asperulosid, Glykosiden, Flavonoiden sowie Gerb- und Bitterstoffen.

Achtung bei der Dosierung

Waldmeister besitzt eine große Menge an Cumarin, welches bei einer Überdosierung nicht nur zu Kopfschmerzen, sondern auf lange Sicht gesehen auch zu Leberschäden führen kann. In vielen Länder ist daher die Verwendung echten Waldmeisters in Getränken oder der typischen Götterspeise mittlerweile verboten.

Sobald der Waldmeister zu blühen beginnt, steigt auch der Cumarin Anteil beträchtlich. Ernten Sie den Waldmeister deshalb niemals nach der Blütezeit, sondern stets davor. So vermeiden Sie eine Überdosierung von Cumarin und dadurch hervorgerufene gesundheitliche Beschwerden oder Schäden.

Die Konservierung von Waldmeister

Walmeister kann besonders gut konserviert werden. Beim Einfrieren bleiben alle Inhalts- und Duftstoffe des Waldmeisters vorhanden und entfalten sich nach dem Auftauen wieder. Beim Trocknen gehen ebenfalls keine Duftstoffe verloren, der charakteristische Geschmack der Blätter wird hierdurch vielmehr zusätzlich verstärkt.

Als besondere Konservierungsform eignet sich auch die Herstellung von Waldmeistersirup. Dieses kann sodann jederzeit zur Würzung von Speisen und Getränken verwendet werden.

Die Verwendungsmöglichkeiten des Waldmeisters

Waldmeister findet aufgrund seiner Inhaltsstoffe eine breite Verwendung. Sowohl in der Medizin und Naturheilkunde, als auch in Haushalt und Küche kann das grüne Kraut vielfach eingesetzt und verarbeitet werden.

Verwendung als Heilkraut

Dem Waldmeister wird eine besonders heilende Wirkung zugeschrieben. In der Medizin und Naturheilkunde helfen Umschläge, Tinkturen, Tees, Cremes und Salben gegen jegliche Beschwerden. Anwendung findet Waldmeister insbesondere bei Migräne und starken Kopfschmerzen sowie bei Stress und nervöser Unruhe. Im Rahmen von Frühjahrsmüdigkeit soll der Waldmeister einen besonderen Vitalitätsschub geben. Zudem wird ihm auch eine beruhigende Wirkung bei Beschwerden des Magen- und Darmbereiches sowie bei Leberbeschwerden zugesagt.

Verwendung als Gewürzkraut

Auch in der Küche findet der Waldmeister eine große Verwendungsmöglichkeit. Die bekannteste Form ist hierbei sicherlich die Waldmeister- bzw. Maibowle, welche auf Basis des Waldmeister-Geschmackes beruht. Doch auch Puddings und Götterspeise werden häufig mit Waldmeister versetzt. Getränken gibt frischer Waldmeister einen besonders frischen und anregenden Geschmack.

Die Verwendung für Maibowle

Maibowle wird typischerweise mit Waldmeister zubereitet. Besonders intensiv wird der Geschmack, wenn Sie nicht auf konservierte Geschmacksverstärker, sondern auf frischen Waldmeister aus dem Garten zurückgreifen. Lassen Sie die abgeschnittenen Stängel dafür erst einige Stunden leicht welken. Denn erst beim Welken entfaltet sich der charakteristische Geschmack und Geruch des Waldmeisters. Muss es etwas schneller gehen, können Sie die Stängel auch kurz in das Gefrierfach legen und etwas anfrieren lassen. Hierdurch wird die selbe Wirkung erzielt.

Geben Sie den Waldmeister jedoch nur maximale für eine halbe Stunde in die Bowle und entfernen Sie diesen danach wieder vollständig, um eine Überdosierung zu vermeiden.