Ahorn beschneiden – Informationen für gutes Gelingen

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Der Ahorn mag Rückschnitte nicht

Der Ahorn lässt die Schere nur ungern an seine Äste. Meist braucht er sie nicht, doch gelegentlich kann auch er sich nicht vor dem Verschneiden drücken. Damit die Sache glimpflich ausgeht, sollte der ideale Zeitpunkt abgewartet werden. Auch muss sich sein Besitzer rechtzeitig mit den wichtigsten Schnittregeln vertraut machen.

Wann muss ein Ahorn geschnitten werden und wann nicht?

Der Ahorn ist nicht schnitttolerant und sollte nur geschnitten werden, sofern es sich nicht vermeiden lässt. Zum Glück entwickelt er auch ohne Verschneiden eine malerische Krone. Nur bei der Pflanzung wurzelnackter Ware und nach Wurzelverlust beim Umpflanzen muss ein junger Ahorn um ein Drittel zurückgeschnitten werden.

Ansonsten kann der Ahorn ohne einen Baumschnitt wachsen. Lediglich wenn sein Besitzer ihn als Hecke einsetzen möchte oder eine bestimmte Kronenform wünscht, muss er zur Schere greifen. Oft kann der Baum durch Zurückschneiden vor einer Krankheit gerettet oder zumindest der Befallsdruck gesenkt werden. Dass abgestorbene Äste zeitnah entfernt werden müssen, ist für jede Baumart, so auch für Ahorn, selbstverständlich.

Die ideale Jahreszeit für Schnittarbeiten

Fast während des ganzen Jahres, insbesondere während der Hauptvegetationsperiode, zeigt der Ahorn einen starken Saftfluss. Nur in einem kleinen Zeitfenster im Herbst, geht dieser etwas zurück, versiegt aber nie ganz. Damit der Baum nicht ausblutet, ist der Herbst die beste Zeit für das Zurückschneiden. Bis spätestens Januar sollte das Beschneiden beendet sein, weil bei den früh austreibenden Arten der Saftdruck dann wieder zunimmt. Schneiden Sie an einen frostfreien und milden Tag, ohne pralle Sonne und ohne Regen.

Ausnahmen im Frühjahr

Wenn es um den Schnitttermin geht, ist der asiatische Schlitzahorn eine Ausnahme. Er verträgt den Baumschnitt besser, wenn er im Frühling erfolgt. Also nach einer erfolgreichen Überwinterung und kurz vor dem Neuaustrieb.

Der Feldahorn ist beliebt als Heckenbepflanzung. Diese muss regelmäßig geschnitten werden, wenn sie ihre Höhe und Form behalten soll. Ein herbstlicher Schnitttermin genügt nicht. Der Feldahorn zeigt sich allerdings von allen Ahornarten am schnittverträglichsten. Er kann dreimal im Jahr geschnitten werden:

  • im Herbst
  • im zeitigen Frühjahr
  • im Juni

Schnittwerkzeug schärfen und desinfizieren

Der Ahorn ist anfällig für Pilzbefall. Das Schneiden darf nicht das Infektionsrisiko erhöhen. Das Schnittwerkzeug muss desinfiziert werden, damit eventuelle Pilzerreger abgetötet werden. Auch müssen die Schneiden geschärft werden, damit die Schnitte glatt ausfallen und nicht ausfransen. Als Schutz vor austretendem Pflanzensaft ist das Tragen von Handschuhen und langer Kleidung sinnvoll.

Diese Schnittregeln sind zu beachten

Beim Ahorn werden vorrangig tote und störende Äste entfernt bzw. eingekürzt. Manchmal ist der Baum so groß, dass auch gesunde Äste kräftig zurückgeschnitten werden müssen. Stets sind folgende Schnittregeln zu beachten:

  • wenige Millimeter oberhalb eines schlafenden Auges oder Blattknotens schneiden
  • leicht schräg schneiden, damit Regenwasser und Pflanzensaft ablaufen können
  • nur ins einjährige Holz zurückschneiden

Gerade der letzte Punkt kann sich rächen, wenn er in großem Umfang missachtet wird. Denn an Stellen, an die der Ahorn ins alte Holz zurückgeschnitten wurde, treibt er nicht neu aus.

Tipps & Tricks

Wenn Sie kranke Triebe abschneiden, sollten Sie sie niemals auf den Komposthaufen geben. Die Pilzerreger überleben und können zu einem späteren Zeitpunkt erneut eine Infektion auslösen. Entsorgen Sie kranke Pflanzenteile in Restmüll oder Biotonne.

Dicke Äste richtig entfernen

Manchmal muss bei einem Ahorn ein dicker Ast entfernt werden. Das sollte in mehreren Schritten erfolgen, damit er nicht unkontrolliert abreißt und der Baum Schaden nimmt.

  • den Ast 30 – 50 cm entfernt vom Stamm von unten ansägen (bis zur Hälfte)
  • dann weitere 10 cm weiter vom Stamm von oben sägen, bis der Ast abbricht
  • das Reststück nah am Astring zurückschneiden
  • die Schnittstelle glätten, nicht versiegeln
Tipps & Tricks

Achten Sie darauf, den Astring, die stammnahe, leicht verdickte Stelle um den Ast, nicht zu beschädigen. Sie sollten allerdings auch keinen langen Stummel zurücklassen, weil er beim Ahorn das Krankheitsrisiko erhöht.

Wurzeln schneiden

Der Ahorn ist ein Flachwurzler, der in der obersten Erdschicht breitflächig viele Wurzeln bildet. Dann haben es andere Pflanzen schwer, in seiner Nähe anzuwurzeln. Kürzen Sie störende Wurzeln nicht mehr als um ein Drittel ein. Da durch offene Wurzelwunden die tödlichen Verticillium Pilzerreger in den Baum gelangen und dort Versorgungsleitungen blockieren können, ist eine Wurzelsperre die bessere Lösung.