Verträgt jeder Ahorn gleich viel Frost?

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Die meisten Ahornsorten sind gut winterhart

Über die exakte Anzahl von Ahornarten sind sich die Experten uneinig. Auf alle Fälle sind es mehr als 100. Sicher ist aber, dass Ahorne auf allen drei Kontinenten der Nordhalbkugel heimisch sind. Diese klimatische Bandbreite hat Einfluss auf die Winterhärte. Während jede Art an die Heimat bestens angepasst ist, fordert die Ferne sie heraus.

Heimische Arten sind winterhart

Bei den heimischen Vertretern der großen Ahornfamilie folgt der Frage nach der Winterhärte keine überraschende Antwort. Natürlich sind sie winterhart, sonst könnten sie nicht Jahrhunderte lang bei uns den Frost überleben. Sie kommen sogar mit hohen Minusgraden aus, sodass auch raue Winter keine Herausforderung sind. So hoch ist ihre Winterhärte:

  • Bergahorn (Acer pseudoplatanus): bis -34 °C
  • Feldahorn (Acer campestre): bis -28°C
  • Spitzahorn (Acer platanoides): bis -34 °C
Tipps & Tricks

Sie wissen nicht, welcher Ahorn in Ihrem Garten steht? In Fachliteratur und Internet finden genügend Informationen über sortenabhängige Merkmale. Damit lassen sich die Ahornarten unterscheiden.

Nordamerikanische Ahornarten

Auch den nordamerikanischen Arten sind frostige Tage aus ihrer Heimat nur zu gut bekannt. So bringen auch sie eine überzeugende Winterhärte mit, wenn sie bei uns gepflanzt werden.

  • Eschenblättriger Ahorn (Acer negundo) -28°C
  • Silber-Ahorn (Acer saccharinum): -28 °C
  • Amerikanischer Streifen-Ahorn (Acer pensylvanicum): -28 °C
  • Zucker-Ahorn (Acer saccharum): -35 °C

Junge Bäume haben niedrigere Winterhärte

Wenn Sie eine winterharte Art vermehren oder ein junges Exemplar aus der Baumschule holen, können Sie noch kein Maximum an Winterhärte erwarten. Jeder Baum reagiert in den ersten Lebensjahren empfindlich auf Frost. Nach der Pflanzung baut er seine Winterhärte schrittweise aus, was einige Jahre in Anspruch nehmen kann. Deswegen sind in dieser Zeit geeignete Winterschutzmaßnahmen unverzichtbar.

Tipps & Tricks

Unterstützen Sie den Ahorn im Herbst, indem Sie ihn mit Kalium düngen. Kalium stärkt die Zellwände und senkt den Gefrierpunkt des Zellwassers.

Einige asiatische Arten brauchen Schutz

Während der Feuerahorn (Acer tataricum ssp. ginnala) als ausreichend winterhart gilt, liegt die Frosttoleranzgrenze für den Japanischen Ahorn (Acer japonicum) bei etwa -10 °C. Der Japanische Fächerahorn (Acer palmatum), auch Schlitzahorn genannt, ist hierzulande beliebt für Topfkultur. Darin verträgt die an sich winterharte Art den Frost nicht so gut und sollte sicher überwintern.