Die Rinde des Ahorns ist seine schützende Haut. Löst sie sich vom Stamm, ist Gefahr in Verzug. Die offenen Stellen müssen geschlossen und weitere Entblätterung verhindert werden. Doch zunächst ist zu klären, wo die Ursachen für Rindenverlust liegen und welche weiteren Folgen das für den Baum hat.
Zwei mögliche Ursachen für Rindenverlust
Abgesehen davon, dass Ahorne in der freien Natur unter Verbiss durch Hasen und Rehe leiden, was bei genauem Hinsehen leicht zu erkennen ist, kommen für Rindenverlust zwei Ursachen infrage:
- Rußrindenkrankheit
- Kahlfrost
Beiden Ursachen muss unverzüglich nachgegangen werden, um die unangenehmen Folgen auf ein Minimum zu halten bzw. weitere Schritte abzustimmen.
Rußrindenkrankheit
Diese Krankheit ist immer mehr auf den Vormarsch. Experten vermuten die zunehmende Klimaerwärmung dahinter. Wie auch immer, diese Krankheit ist nicht zu unterschätzen, denn der verursachende Pilzerreger ist auch für den Menschen gefährlich. Wenn Sporen dieser Krankheit eingeatmet werden, lösen sie in der Lunge empfindlicher Menschen allergische Reaktionen aus. Der Baum selbst wird diese Krankheit nicht überleben. Er sollte zeitnah gefällt werden. Am besten an einem feuchten Tag, damit sich seine Sporen nicht verbreiten können. Das sind die Hinweise auf diesen Pilzbefall:
- Rindenverformungen und Schleimflussflecken am Stamm
- welkendes Laub, Ahorn verliert Blätter
- später großflächiger Rindenverlust
- schwarzer, rußartiger Belag
Hinweis:
Anfällig für diese Krankheit zeigen sich vor allem Bergahorne, Spitzahorne, Feldahorne und Silberahorne. In der Fachliteratur und Internet werden Sie zahlreiche Hinweise finden, wie Sie anhand des Aussehens Ahorne unterscheiden können. Für den Fall dass Sie nicht wissen, welche Art auf Ihrem Grundstück wächst.
Kahlfrost
Trifft intensive Wintersonne auf trockene Kälte, kann die Rinde des Ahorns aufplatzen und sich vom Stamm lösen. Glätten Sie die Schadstellen mit einem scharfen Messer. Bestreichen Sie die offenen Stellen mit einem Wundverschluss oder bedecken Sie sie mit einer dicken Schicht feuchtem Lehm. Umwickeln Sie die Wunde anschließend mit schwarzer Folie, bis das offengelegte Kambium mit neuer Rinde bedeckt ist.
Schützen Sie den Ahorn ab sofort und jeden Winter vor Kahlfrost. Sie können ein Holzbrett an den Stamm lehnen oder diesen mit Schilfmatten umhüllen. Auch ein weißer Anstrich ist nützlich, da er die Sonne reflektiert. Versuchen Sie bei Neupflanzungen einen geeigneteren Standort zu finden.
Müssen Sie einen Ahorn im Garten vernichten, dann gehen Sie den umgekehrten Weg. Statt ihn vor Rindenverlust zu bewahren, können Sie im unteren Bereich einen 5 bis 10 cm hohen Rindenstreifen entfernen und das darunterliegende Kambium entfernen. Dieses als Ringeln bekannte Vorgehen wird den Baum innerhalb 1-3 Jahren absterben lassen.