Die Birke trägt Früchte der ganz eigenen Art

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Die Früchte der Birken ähneln Tannenzapfen, sind aber ganz leicht

Große Werke wie Kastanien oder Eicheln dürfen wir von der Birke nicht erwarten. So ist es nicht verwunderlich, dass viele Betrachter nirgends Früchte erblicken können. Doch wo Blüten und Samen sind, müssen auch Früchte sein. Schauen wir also ein zweites Mal hin.

Ohne Blütezeit keine Früchte

Die Birke kann erst Früchte tragen, wenn sie zuvor geblüht hat. Wundern Sie sich also nicht, wenn eine junge Birke nicht sofort nach der Pflanzung Früchte bildet. Aufmerksame Beobachter werden eh schon festgestellt haben, dass die erste Blütezeit auf sich warten lässt. Erst nach fünf Jahren blüht ein Baum erstmals. Die Blütezeit beginnt Ende März, erreicht ihren Höhepunkt Mitte April und endet Ende Mai oder Anfang Juni.

Männliche und weibliche Blüten an einem Baum

Birken sind einhäusig getrenntgeschlechtlich, sie tragen zugleich weibliche und männliche Blüten. Damit ist der Weg offen für Früchte, Samen und Vermehrung. Ob eine Birke blüht, können Sie leicht erkennen, denn die Blüten, die in Blütenständen namens Kätzchen stehen, lassen sich leicht ausmachen:

  • männliche Kätzchen sind etwa 10 cm lang
  • die Form ist länglich-walzenförmig, die Farbe kräftig gelb
  • weibliche Kätzchen sind kürzer, etwa 2-4 cm
  • sie sind blass gelbgrün, verfärben sich im Sommer hellbraun

Bestäubung der Blüten

Damit sich aus Blüten Früchte entwickeln können, muss der Baum die Befruchtung erfolgreich organisieren. Dabei verlässt er sich ausschließlich auf den Wind. Diese starke Abhängigkeit bringt die Fruchtbildung aber keinesfalls in Gefahr. Die Blütezeit dauert ja schließlich viele Tage an und der Wind gehört zum Wetter so sicher wie die Sonne. Die Blüten werden also ihren Bestäuber erleben, wobei ihnen auch der leiseste Windhauch genügt. Die gelben Pollen sind fein wie Staub und ultraleicht.

Tipps & Tricks

Wenn Sie zu den Pollenallergikern gehören, sollten Sie der Birke zur Blütezeit besser nicht nah begegnen. Die Hochallergene lösen grippeähnliche Symptome aus.

Reifezeit im Herbst

Nach dem die Blütezeit etwa zeitgleich mit dem Frühling geendet hat, beginnt die Entwicklung der Früchte. Über den Sommer reifen diese weiter heran und sind dann im Herbst, etwa zwischen September und Oktober, reif genug für ihre Bestimmung. Bei der Fruchtbildung zeigt sich die Birke von ihrer verschwenderischen Seite, denn sie bildet pro Kätzchen bis zu 450 Früchte.

Aussehen der Früchte

Die Fruchtstände sind aufrecht oder hängend, besitzen Schuppen, die verdickt und ledrig sind, aber nicht verholzt. Die Früchte sind klein und leicht, damit sie der Wind in der Reifezeit weit fortwehen kann. In der freien Natur ist dieser Baum auf eine gute Vermehrungsfähigkeit angewiesen, um für die Dauer zu bestehen. Die Fruchte der Birke sind sogenannte Nussfrüchte (Samara). So sehen sie aus:

  • die Nüsschen werden etwa 3 mm lang
  • jede Nussfrucht ist geflügelt (zwei dünne, breite Flügel)
  • deswegen können sie leicht und weit mit dem Wind „segeln“
  • die Färbung besteht aus Sand- und Brauntönen

Vermehrung im Frühjahr

Die Birke kann sich selbst nur über ihre Früchte vermehren. Die geflügelten Nüsschen tragen Samen in sich, die ebenfalls auf die weite, windgetragene Reise gehen. Landet die Frucht auf ein freies Stück Erde, wo viel Sonne und Licht hinkommen, wird die Samen im Frühjahr keimen. Die Birke ist nicht wählerisch, besiedelt als Pionierbaum auch sehr karge Böden.

Birke aus Frucht/Samen ziehen

Möchten Sie eine Birke in den eigenen Garten pflanzen, so können Sie sich im Frühjahr in der freien Natur umschauen, ob Sie nicht einen Setzling entdecken. Sie können die Birke aber auch selbst aus Samen ziehen.

  1. Füllen Sie kleine Töpfe mit Anzuchterde.
  2. Stecken Sie pro Topf einen Samen hinein. Die optimale Saattiefe beträgt 1-2 cm.
  3. Befeuchten Sie anschließend die Erde mit einer Sprühflasche.
  4. Stellen Sie die Töpfe hell, jedoch nicht in die direkte Sonne.
  5. Halten Sie die Erde 2-4 Wochen feucht, danach sollte sichtbar werden, ob die Samen gekeimt sind.
  6. Pflanzen Sie die Sämlinge in nährstoffreiche Erde um, sobald sie eine Höhe von 15-25 cm erreicht haben.

Sind die Früchte essbar?

Während der Birkensaft an Beliebtheit zunimmt, haben die Früchte für den Menschen keinen Nährwert und finden auch als Heilmittel keine Beachtung. Es ist jedoch möglich, aus jungen Früchten einen wohltuenden Tee zuzubereiten. Das die Birke in der Heilkunde einen festen Platz hat, hat sie vor allem ihren Blättern zu verdanken. Pflücken Sie ab März die ersten Knospen. Sie sind zart und unter anderem reich an Vitamin C, Betulin, Gerbstoffen, Flavonoiden, Saponinen und ätherischen Ölen. Sie können als Salatzugabe verwendet oder mit anderen Pflanzen zu grünen Smoothies verarbeitet werden.