Die Herstellung von Samen ist für die Birke eine Frage des Überlebens. Dementsprechend gibt sie sich damit viel Mühe. Sie stattet sie mit kleinen Flügeln aus und schickt sie mit dem Wind fort, damit sie brachliegende Flächen erobern. Es folgt eine nähere Betrachtung.
Jede Birke bildet Samen, nur junge nicht
Jede Birke, die das fünfte Lebensjahr erreicht hat, steht unmittelbar vor der ersten Blütezeit. Davor können von ihr weder Blüten noch Früchte, geschweige denn Samen erwartet werden. Dafür ist sie zu sehr mit Anwurzeln und Wachsen beschäftigt. Danach aber trägt jede Birke Früchte, denn sie bildet sowohl männliche als auch weibliche Blüten aus. In der Fachsprache sagt man dazu einhäusig getrenntgeschlechtlich. Der Wind ist für die Bestäubung zuständig und führt sie zuverlässig aus. Im Herbst sind die etwa 3 mm kleinen, geflügelten Nussfrüchte reif, um sich ihrerseits dem Wind zu übergeben. Sie enthalten Samen, die über eine gute Keimfähigkeit verfügen.
Hinweis:
Der gelbe Pollenstaub der Birke ist ein Hochallergen, der bei empfindlichen Menschen langanhaltende, grippeähnliche Symptome auslöst.
Selbstaussaat in der Natur
Selbstaussaat ist der einzige Weg, wie eine Birke eigenständig für ganze Birkenwälder sorgen kann. Daheim lässt sich der Baum auch aus einem Steckling ziehen. Die Früchte der Birke sind so leicht und zudem geflügelt, dass sie der Wind mitunter sehr weit fortwehen kann. Treffen Sie auf ein unbewachsenes Erdfleckchen, steht der Keimung selten was im Wege. Die Birke stellt nämlich keine Ansprüche an den Boden. Förderlich für ihr Wachstum ist allerdings eine gute Portion Sonne. Die Keimung dauert selten mehr als zwei Wochen.
Die Birke enthält Stoffe, die für uns Menschen gesund sind, allerdings nicht die Samen. Pflücken Sie im Frühling kleine Knospen oder junge Blätter. Sie können sie unter anderem in Smoothies geben oder für Teezubereitung nutzen.
Samen daheim aussäen
Wenn Sie Birken daheim selber ziehen wollen, warten Sie damit bis zum Frühling. Denn für die Aussaat ist der Zeitraum von Ende März bis Mitte April optimal geeignet. Lagern Sie die gesammelten trockenen Früchte bis dahin kühl, trocken und dunkel. So geht es dann weiter:
- einen Topf mit Erde befüllen (es muss nicht Anzuchterde sein)
- ggf. zuunterst eine Lage Kies auslegen (damit sich keine Staunässe bildet)
- Erde anfeuchten
- Früchte mit Fingern über die Erde zerbröseln
- freigelegte Samen etwa 2 cm mit Erde bedecken
- Topf möglichst hell aufstellen, aber ohne direkte Sonnenbestrahlung
- Erde durchgehend leicht feucht halten
Pflanzen Sie die Sämlinge ab einer Höhe von etwa 20 cm an den vorgesehenen Standort im Garten oder kultivieren Sie sie als Topfpflanzen weiter.
