Das interessante Blatt der Birke

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Birkenblätter sind leicht oval mit gesägten Blatträndern

Das Blatt der Birke ist schlicht und doch unverkennbar. Hängt es noch am Ast, ist die Bestimmung noch einfacher, denn die Birke selbst ist ein Baum mit individuellen Eigenarten. Doch wir sollten nicht beim Aussehen verweilen, hat doch das Birkenblatt uns Menschen weit mehr zu bieten.

Unterschiedliche Arten haben leicht unterschiedliche Blätter

Die Gemeine Birke, botanisch Betula pendula, ist eine in Europa weit verbreitete Art. Sie ist auch als Hänge-Birke, Sandbirke oder Weißbirke bekannt. Ihren Blättern werden wir hierzulande sicher am häufigsten begegnen. Doch auch die anderen rund 50 Arten erlauben sich nur solche Abweichungen, bei denen das Birkenblatt immer noch unverkennbar bleibt. So kann die Zackung unterschiedlich stark ausgeprägt sein, die Länge um einige Zentimeter variieren, oder sich das Grün anderer Nuancen bedienen.

Die Hauptmerkmale der Blätter

Die Blätter erscheinen ab März und stehen häufig an Kurztrieben, wechselständig und zweireihig angeordnet. Das typische Aussehen ist durch folgende Merkmale gekennzeichnet:

  • ovale bis leicht rautenförmige Form
  • gesägte Ränder (von einfach bis doppelt gesägt)
  • Länge bis zu 14 cm, Breite bis zu 8 cm
  • einige Zwergsträucher tragen Miniblätter (0,5 bis 3,5 cm)
  • kahl oder mit leichter Behaarung
  • im Frühjahr hellgrün, ab Sommer mittel- bis dunkelgrün
  • junge Blätter sind klebrig (Harzaussonderung)
  • bei alten Blättern hinterlässt das getrocknete Sekret weiße Spuren
  • Blätter schmecken leicht bitter und duften aromatisch

Besondere Blattmerkmale einiger Arten

Blau-Birke

Die Blätter sind stark gezackt und eher rundlich-eiförmig, besitzen einen rötlichen Stiel. In der Gesamtbetrachtung wirken sie besonders dekorativ. Weil das Grün des Laubs einen leichten Blauschimmer hat, heißt diese Birke Blau-Birke.

Gelb-Birke

Hier hat wiederum der Farbton des Stammes als Namenspate fungiert. Die Blätter haben ein sattes Grün und zweifach gesägte Ränder.

Gold-Birke

Diese Birke trägt gelb-grüne Blätter. Da das Wort Gelb bereits als Kennzeichnung einer anderen Birke dient, muss Gold als Ersatz einspringen. Aber das ist nur eine Vermutung, ohne Anspruch auf Wahrheit. Das Blatt ist eiförmig, markant zugespitzt und filigran gesägt.

Moor-Birke

Die Blätter sind nur etwa 5 cm lang, gehen verhältnismäßig stark in die Breite. Ihre Form erinnert daher an ein Herz. Die Ränder sind gesägt. Am auffälligsten ist die seidig glänzende Optik.

Papier-Birke

Das etwa 10 cm lange Blatt läuft sehr spitz zu und wirkt im Vergleich zu anderen Birkenblättern länglich. Seine Färbung ist dunkelgrün, der Rand gesägt.

Zucker-Birke

Die Zucker-Birke hat eiförmige, längliche Blätter. Sie sind jeweils um die 10 cm lang und mittelgrün.

Die Birke im Herbst

Die Birke im Herbst trägt ein kräftig gelbes Laubkleid. Nur die Gold-Birke zeigt ihre herbstlichen Blätter in einem Orangeton. Bekommt eine Birke viel früher massenhaft gelbe Blätter, hat das mit einer natürlich ausgelösten Färbung nichts mehr zu tun. Der Besitzer muss prüfen, ob Krankheiten oder ungünstige Lebensumstände dafür verantwortlich sind.

Die gesunden Inhaltsstoffe der Blätter

Birkenblätter sind essbar, können beispielsweise für Salate oder grüne Smoothies verwendet werden. Ganz nebenbei, oder eben wissend bewusst, nimmt derjenige, der sie verspeist, viele gesundheitsfördernde Stoffe zu sich. Hier ein Auszug:

  • Vitamin C
  • Betulin
  • Favinoide
  • Gerbstoffe
  • ätherische Öle
  • Salicylsäure-Verbindungen
Tipps & Tricks

Warten Sie nicht, bis sich im Frühjahr die Blätter zu ihrer vollen Größe entfalten. Pflücken Sie schon die hellbraun bis grünen, etwa 4 mm langen Knospen. Sie sind ebenso gesund, dazu aber auch besonders zart. Der Baum treibt unverzüglich neue aus, wird dadurch also nicht kahl.

Wofür die Blätter gut sind

Die Birke wird häufig als Nierenbaum bezeichnet. Und tatsächlich sollten Menschen, die unter Nieren- oder Blasenproblemen leiden, sich mit den Heilwirkungen dieses Baumes näher beschäftigen. Weiter Anwendungsgebiete sind Rheuma, Gicht und Wasseransammlungen. Doch auch die alljährlichen Erkältungssymptome erfahren durch die Birkenblätter Linderung. Dafür werden 1 El frische oder getrocknete Blätter mit 250 ml heißem Wasser übergossen. Nach zehn Minuten Ziehzeit (bedeckt) wird der Tee abgeseiht und getrunken.

Birkenblätter als Schönheitshelfer

Da die Birke Wasser, inkl. darin gelöste Schadstoffe, ausschwemmt, kann sie gut bei Hautproblemen helfen. Ekzeme, fleckige Stellen, Pickel und allgemein fettige Haut verschwinden oder werden zumindest deutlich reduziert. Die Birke kann dabei sowohl innerlich durch den Genuss der Blätter helfen, als auch äußerlich als Hauptbestandteil eines Öls oder Creme.

Wer mit Birkenauszug regelmäßig seine Haare spült, beruhigt die Kopfhaut und beugt Schuppen vor. Nebenbei werden die Haare voller und glänzender.

Hinweis:
Pflanzen Sie einen Birkenbaum in den eignen Garten oder halten Sie ein kleines Exemplar im Topf, dann haben Sie freien Zugang zu ihren gesunden Blättern. Pollenallergiker sollten jedoch davon absehen, da der gelbe Pollenstaub grippeähnliche Symptome hervorruft.