Die Birke ist ein überaus dekorativer Baum. Und für alle, die es noch nie gehört haben: Er bietet uns Menschen auch Essbares und Gesundes. Dennoch kann es gute Gründe geben, warum sein Besitzer ihn fällen will. Dann aber bitte richtig geplant und ausgeführt!
Gesetzliche Regelungen in Erfahrung bringen
In Deutschland dürfen Bäume nicht wahllos gefällt werden. Dabei ist es egal, ob der Baum auf einem privaten Grundstück steht und der Besitzer selbst die Fällung wünscht. Es gibt klare gesetzliche Vorgaben, welche Bäume nur mit einer Genehmigung gefällt werden dürfen. Meist gilt, je älter ein Baum ist und je größer sein Stammdurchmesser, desto eher ist er vor Fällung geschützt. Die Gesetze sind nicht bundeseinheitlich. Erkundigen Sie sich daher bei der zuständigen Behörde Ihres Bundeslandes.
Hinweis:
Wer es versäumt, vor der Fällung eines Baumes die notwendige behördliche Genehmigung einzuholen, begeht eine Ordnungswidrigkeit und muss mit einem saftigen Bußgeld rechnen.
Nur von Oktober bis Ende Februar fällen!
Damit brütende Vögel nicht gestört werden, dürfen umfangreiche Schnittarbeiten ebenso wie Baumfällungen nur von Oktober bis Ende Februar ausgeführt werden. Hiervon ausgenommen ist sicherlich ein Baum, bei dem Umsturzgefahr aufgrund einer Krankheit oder nach einem starken Sturm besteht. Er muss schnellstmöglich entfernt werden, um Personen- und Sachschäden zu vermeiden. Wenn Sie nicht sicher sind, ob eine Birke gefällt werden muss, so können Sie ebenfalls die zuständige Grünstelle des Landes kontaktieren und um eine Expertise bitten.
Die Fällung einer Birke ist eine heikle Aufgabe
Je größer eine Birke ist, umso unberechenbarer ist das Risiko, dass bei der Fällung nicht alles wie geplant verläuft. Deswegen ist genau abzuwägen, ob diese Arbeit nicht besser einer Fachfirma zu überlassen ist. Denn was nutzt es, wenn der Flachwurzler weg muss, damit er Gehwegplatten nicht hochdrückt, bei der Fällung aber aufs Hausdach fällt und es beschädigt? Sollten Sie sich diese Aufgabe zutrauen, so achten Sie zumindest darauf, dass eventuelle Zuschauer (Haustiere eingeschlossen) in sicherer Entfernung bleiben.
Achten Sie schon bei der Pflanzung auf einen optimalen Standort mit viel Abstand zu anderen Bäumen, Mauern und Gehwegen, da sich die flachen Wurzeln der Birke breitflächig ausbreiten. So können Sie sich später unnötige Fällarbeiten ersparen.
Eine Alternative: Birke töten mit Ringeln
Eine Birke können Sie auch ohne Fällung Stück für Stück aus dem Garten entfernen, dafür sind nicht unbedingt große Fachkenntnisse erforderlich und Sie können eine Menge Geld sparen. Das geht mit einer forstwirtschaftlichen Methode, die als Ringeln bezeichnet wird. Auch hier muss geprüft werden, ob eine Genehmigung erforderlich ist.
- mit einem Ziehmesser Teile der Stammrinde abziehen
- ein 5-10 cm breiter Streifen in etwa 1 m Stammhöhe genügt
- er muss um den ganzen Stamm gehen, wie ein Ring
- anschließend mit Drahtbürste die komplette Kambiumschicht abkratzen
- das darunterliegende Holz heil lassen