Im mitteleuropäischen Raum wird von den bis zu 25 bekannten Lavendel-Arten vor allem die winterharte Sorte „Lavandula angustifolia“ kultiviert. Der Echte Lavendel ist zwar winterhart, allerdings nur, wenn er während der kalten Jahreszeit in Weinbaugebieten steht. In kälteren Regionen ist ein Winterschutz unverzichtbar.
Besonders robust: Echter Lavendel
Im Gegensatz zu anderen Lavendel-Sorten (z.B. dem herkömmlichen Lavandin), gilt der Echte Lavendel als überaus robust. Da er in seiner ursprünglichen Heimat, dem Mittelmeerraum, auch in höheren Lagen zu finden ist, in denen die Nächte mitunter sehr kalt werden können, verträgt er kurzzeitig sogar Temperaturen im Minusbereich (bis zu -15° C).
Ist der Strauch allerdings länger solchen niedrigen Temperaturen ausgesetzt, bereitet dies der Pflanze Stress und ein Verlust der nächsten Blüte droht. Daher kommt der Echte Lavendel nur in Weinbaugebieten und in Regionen mit besonders milden Wintern unbeschadet durch die kalte Jahreszeit. In mitteleuropäischen Gebieten benötigt er im Gegensatz dazu spezifische Winterschutzmaßnahmen.
Winterschutz für den Lavendel im Topf
Haben Sie einen Lavendel im Topf kultiviert, sollte dieser an einem trockenen und vor Ostwinden geschützten Ort überwintern. Dabei sollte die Pflanze dicht an der Hauswand stehen: So ist sie vor Regen und Staunässe gut geschützt. Dennoch sollten Sie den Strauch ab und an gießen, damit der Wurzelballen nicht austrocknet.
Vor dem Aufstellen sollten Sie den Kübel des Lavendels allerdings mit einer Noppenfolie umwickeln. Mit dieser wärmenden Verkleidung ist Ihre Pflanze dank der vielen Luftkisschen besonders optimal isoliert. Über die Noppenfolie empfiehlt sich außerdem das Anlegen eines Wintermantels aus Jute, Sackleinen oder einem Winterschutzvlies.
Experten-Tipp: Die äußerste Schicht der Ummantelung sollte bis zu zehn Zentimeter über den Topfrand ragen. Das Jutegewebe kann dann abschließend mit einem Strick festgebunden werden.
Winterschutz für den Lavendel im Beet
Haben Sie Ihren Echten Lavendel direkt im Beet stehen, muss auch dieser entscheidend im Winter geschützt werden. Kalte Ostwinde vertägt die Pflanze überhaupt nicht: Aus diesem Grund sollten Sie vorbereitend im Herbst die Stängel des Lavendels an ihrer Basis mit einer großzügigen Schicht Rindenmulch abdecken. Eine zusätzliche Lage Tannanreisig über die Pflanze verteilt, schließt die isolierende Schicht ab.
Experten-Tipp: Das beste Substrat, um den gegen Nässe empfindlich reagierenden Lavendel im Winter optimal zu versorgen, ist ein 1:1-Gemisch aus herkömmlicher Blumenerde und Bausand.