Als Blume des Hochgebirges wächst der Enzian auf steinigen Hängen, Wildwiesen oder an lichten Waldrändern. Hier kann er nach der Blüte seine Samenkapseln entwickeln, der Wind sorgt dann für die weiträumige Verbreitung. Bei Enzianen, die im Garten kultiviert wurden, ist eine Selbstaussaat nicht immer willkommen.
Enzian vermehren
Es gibt für den Hobbygärtner verschiedene Methoden, seinen Enzian zu vermehren:
- die Selbstaussaat
- die kontrollierte Aussaat
- Teilung der Stauden
- Stecklinge schneiden
Vermehrung durch Samen
Die Selbstaussaat der Pflanze hat den Nachteil, dass nach einiger Zeit auch an unerwünschten Orten Enzianpflanzen wachsen. Besser ist eine kontrollierte Aussaat. Hierzu eigenen sich Samen aus dem Handel oder die Samen, welche von den eigenen Pflanzen geerntet wurden. Am besten ist es, die Samen sofort im Herbst auszusäen. Der Enzian gehört zu den Kaltkeimern und benötigt zum keimen eine Kältperiode. Diese Bedingung wird durch die winterlichen Temperaturen zum Jahreswechsel erfüllt.
Wer erst im Frühjahr säen möchte, muss seine Samen „stratifizieren“, das heißt, dass die Samen künstlich gekühlt werden müssen. Hier reicht eine vier wöchige Lagerung der Samen im Kühlschrank. Bei der Aussaat werden die Samen nur dünn mit Erde bedeckt und dann leicht feucht gehalten. Sobald die Keimlinge groß genug sind, können sie vereinzelt werden. Sind sie zu einer kleinen Pflanze herangewachsen, können sie an den gewünschten Standort eingepflanzt werden.
Vermehrung durch Teilung
Diese Vermehrungsart eignet sich für ältere Stauden, die bereits gut im Boden verwurzelt sind. Man holt den Enzian vorsichtig, am besten mit einer Grabegabel, aus der Erde und teilt die Staude mit einem Spaten. Günstiger für die Pflanze ist es, sie mit den Händen auseinander zu ziehen. Dabei muss darauf geachtet werden, dass beide Teile ausreichend Blätter und Wurzeln haben. Die beiden Stauden können nun wieder an einem geeigneten Standort eingepflanzt werden.
Die Stecklingsvermehrung
Nach der Blütezeit können vom Enzian Stecklinge geschnitten werden. Man schneidet einen etwa 10 cm langen Trieb von der Mutterpflanze ab. Sicherheitshalber kann der Trieb mit Bewurzelungspulver bestreut werden. Dann setzt man ihn in durchlässige, nährstoffreiche Erde und hält ihn feucht. Bei der Vermehrung durch Stecklinge sollten immer ausreichend Triebe geschnitten werden, da nicht alle Triebe Wurzeln bekommen.
