Sie trägt ein Kleid aus weißen Blüten im Frühjahr, im Spätsommer schwarzblaue Beeren und im Herbst verfärbt sich das Laub leuchtend rot. Wer sich für eine Felsenbirne entscheidet, holt sich ein Schmuckstück in den Garten. Außerdem ist sie sehr schnittverträglich und kann sowohl als Obst- als auch als Ziergehölz dienen.
Felsenbirnen als Baum oder Strauch schneiden
Eine Felsenbirne ist schnitttechnisch gesehen sehr vielseitig. Sie können sich hier an allen möglichen Erziehungsformen kreativ ausleben. Selbst wenn Sie das Gehölz radikal schneiden, nimmt sie Ihnen das kaum übel. Prinzipiell haben Sie die Wahl, eine Felsenbirne als Baum oder als Strauch zu erziehen. Das Obstgehölz kann sich sehr gut den gegebenen Platzbedingungen anpassen.
Wenn Sie Ihre Felsenbirne allerdings im Kübel kultivieren, sollten Sie darauf achten, dass das Pflanzgefäß ausreichend groß ist. Wenn dies nicht der Fall ist, kann es passieren, dass sich sogenannte Drehwurzeln bilden. Das führt dann mitunter dazu, dass die Felsenbirne keine Blüten und Früchte trägt.
Die folgenden Schnittarten finden zu unterschiedlichen Zeitpunkten statt:
- Auslichtungsschnitt bei einem Strauch: Ende Februar bis Anfang März
- Erziehungsschnitt beim Baum: Ende Februar bis Anfang März
- Verjüngungsschnitt: Januar bis Februar
Ein Auslichtungsschnitt findet zur Erhaltung der Blütenpracht und zur Steigerung des Fruchtertrags statt. So kommt auch genügend Licht in das Strauchinnere. Der Erziehungsschnitt ist immer dann angebracht, wenn Sie Ihren Obstbaum aus Platzgründen zu einem kleineren Baum erziehen möchten. Eine alte und vergreiste Felsenbirne können Sie mit einem Rückschnitt verjüngen.
Eine Felsenbirne muss jährlich ausgelichtet werden
Felsenbirnen gehören zu den langlebigsten Blütengehölzen, die es gibt. Selbst an betagten Ästen trägt sie noch ein Meer aus weißen Blüten. Dementsprechend reduziert sich dadurch der Schnittbedarf. Doch ein lichtdurchfluteter Strauch gedeiht am besten, so kann das Sonnenlicht auch tief bis ins Zentrum eindringen. In welchem Ausmaß Sie zurückschneiden, bestimmen Sie selbst. Entfernen Sie einzelne Bodentriebe, indem sie diese an der Basis kappen. An den Spitzen muss die Gartenschere nur angesetzt werden, wenn diese stark verzweigt wachsen.
Der beste Zeitpunkt für einen Rückschnitt ist ein milder frostfreier Tag im Februar. Verwenden Sie dazu eine Säge oder Astschere. Wichtig ist, dass diese ausreichend scharf sind. Es muss ein klarer Schnitt erfolgen, herumziehen oder reißen führt zu Verletzungen. Diese steigern das Krankheits- und Schädlingsrisiko. Dasselbe gilt für unsaubere Gartenwerkzeuge. Hier könnten sich Keime befinden, deshalb sollten Sie die Klingen vorher mit Alkohol desinfizieren.
Schneiden Sie mindestens zwei von den ältesten Bodentrieben ab, und zwar direkt an der Basis. Achten Sie im Gegenzug aber auch darauf, dass mindestens zwei der ältesten Bodentriebe stehen bleiben. Diese sollte die Kräftigsten sein und unverzweigt wachsen. Vorjährige Triebe aus dem Wurzelstock werden bis zum Ansatz eingekürzt. Der Rest wird nach Bedarf verschlankt. In den ersten sechs bis zehn Lebensjahren, kann die Felsenbirne von einem Rückschnitt verschont bleiben. Hier stellt sie sich auch ohne Auslichtung als sehr blühfreudig heraus.
Das Höhenwachstum bei einem Baum eindämmen
Wenn Sie Ihre Felsenbirne als Baum erziehen, kommt wahrscheinlich irgendwann der Punkt, wo Sie Ihnen zu hoch hinaus will. Dann ist es Zeit, sie einzukürzen beziehungsweise einen Ableitungsschnitt durchzuführen. Doch Vorsicht, hier können die Triebe nicht einfach wahllos eingekürzt werden. Das führt dazu, dass sich unterhalb der Schnittpunkte ein starker Austrieb einstellt. Praktizieren Sie das über Jahre hinweg, fällt der einst schlanke Baum irgendwann regelrecht auseinander.
Stattdessen sollten Sie die Höhe Ihrer Felsenbirne folgendermaßen korrigieren:
- Führen Sie zuerst einen Auslichtungsschnitt durch!
- Wählen Sie als Schnittpunkt einen jungen Seitentrieb, der nach außen gerichtet ist!
- Beschneiden Sie stark verzweige Bodentriebe!
Mit dieser Methode schneiden Sie nicht einfach von oben ab und es entsteht keine Lücke in der Mitte.